Rosenbergstrasse 115
Brustkrebsscreening – ein bald jahrzehntealtes Streitthema. Ist das nun Arbeitsbeschaffung für die neu entstandenen (und auch die etablierten) privaten Brustzentren? Auf Kosten der Kantone und der Krankenversicherer? Überwiegen die Vorteile (Verhinderung von wie vielen Todesfällen) wirklich die Nachteile (Strahlenbelastung, Verängstigung wegen falschpositiver Resultate)? Gibt es wirklich neue relevante Studien hierzu? Darf man die positiven Erfahrungen in der Romandie und in Ländern wie Dänemark, Schweden, Holland generalisieren? Irgendwie hat man (seit langem) den Eindruck, es handle sich hierbei mehr um eine Glaubens- denn um eine wissenschaftliche Frage. Hat EBM-Guru und Screeningkritiker H. Bucher vielleicht recht mit seiner Meinung, 4 verhinderte Todesfälle auf 1000 Frauen, die während etwa zehn Jahren gescreent werden müssen, seien den Preis in Form der Nachteile nicht wert? Die Antwort ist zugegeben polemisch: Man frage hierzu mal die Angehörigen der vier betroffenen, nämlich (meist unschön) verstorbenen Frauen.