Rosenbergstrasse 115
Es meinte ein vermögender Bekannter resigniert: Früher habe er sich geärgert. Wenn er 100 000 Franken für junge Künstler gespendet habe, dann seien genau 100 000 Franken bei den Künstlern angekommen. Wenn aber der Staat 100 000 Franken Steuergelder für kulturelle Aktivitäten einnehme, kämen höchstens 30 000 Franken bei den Künstlern an. Der Rest werde für die Entlöhnung derjenigen verbraucht, die die Verteilung der 100 000 Franken organisieren. Warum er sich heute nicht mehr ärgere? Irgendwie sei, andere glauben zu machen, es sei gerechter, das Geld der Steuerzahler durch den Staat verteilen zu lassen, und auch noch davon zu leben, ja auch eine Art Kunst. Seit er das so sehe, zahle er lieber Steuern.