Schlagwort: Kardiologie
«Man muss für seine Arbeit brennen»
Im Gespräch mit Prof. Thomas Lüscher
Alljährlich findet der Kongress der European Society of Cardiology (ESC) statt, in diesem Jahr in Madrid. Er ist mittlerweile einer der grössten Medizinkongresse weltweit. Zurzeit wird er von Prof. Dr. Thomas F. Lüscher, Zürich/London, präsidiert. Zum Kongress, über die Entwicklung der europäischen und der Forschung in der Schweiz, die künstliche Intelligenz in der Kardiologie und die weiteren Projekte der europäischen Kardiologie-Gesellschaft sprach der ESC-Präsident im Interview mit «Ars Medici».
Highlights vom europäischen Kardiologenkongress
European Society of Cardiology (ESC)
Am diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in Madrid wurden unter anderem Studien mit Herzglykosiden, Betablockern, Lipid- und neuen Blutdrucksenkern vorgestellt. Darüber hinaus gab es Guideline-Updates, z.B. zur Dyslipidämie, sowie einen Konsensus zur regelmässigen Impfung gegen Infekte wie etwa Influenza oder Pneumokokken.
Blutdruckvariabilität: Wie viel Schwankung darfs denn sein
Nicht nur die Höhe des Blutdrucks, sondern auch die Variabilität bestimmt das Ausmass von hypertensiven Organschäden. Denn die Blutdruckvariabilität ist ein unabhängiger Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse und sollte deshalb auch im Auge behalten werden, wie Prof. Dr. Thomas Dieterle, Merian Iselin Klinik, Basel, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SGK) in Zürich, empfahl.
Herzinsuffizienz bei Frauen zeigt sich anders
Die kleinen, aber fatalen Unterschiede
Die traditionellen Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz sind bei beiden Geschlechtern gleich: Hypertonie, Diabetes, Adipositas und Rauchen. Allerdings schädigen sie Frauenherzen stärker. Warum Frauen häufiger eine Herzinsuffizienz mit erhaltener und Männer eher eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion entwickeln, erklärten Expertinnen der Universitätsspitäler Genf und Basel.
Herzinsuffizienz zu häufig unentdeckt: «Eine Hospitalisierung ist Resultat einer zu späten Diagnose»
Unentdeckte Herzinsuffizienzen sind häufig. Sie mindern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern generieren im Fall einer Hospitalisierung auch hohe Kosten. Um eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz abzubremsen, müsse die Diagnose möglichst früh gestellt werden, so Prof. Dr. Christian Müller, Universitäres Herzzentrum, Universitätsspital Basel. Eine Schweizer Studie soll den Unterschied dokumentieren.
Immer mehr Anwendungsbereiche: GLP-1-RA auch bei Herzinsuffizienz?
Weil Adipositas ein starker Risikofaktor für Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) ist, müssten sich die Symptome mit einer Gewichtsabnahme verbessern. Diese Hypothese wurde mit den neuen Medikamenten zur Gewichtsabnahme bei Patienten mit HFpEF getestet. Die Resultate sind vielversprechend, wie Dr. Matthias Nägele, Kardiologie, Universitätsspital Zürich, berichtete.
Akute Herzinsuffizienz: Früh und pragmatisch behandeln
Je einfacher ein Behandlungsschema, desto grösser ist die Chance, dass es fehlerfrei angewendet wird. Mit diesem Vorsatz hat Dr. Tobias Höfflinghaus, Leiter Kardiologie, Stadtspital Zürich Waid, Leiter Herzinsuffizienzprogramm Stadtspital Zürich, einen Leitfaden zur Behandlung der akuten Herzinsuffizienz entwickelt und dabei auch Bewährtes hinterfragt.
Hypertrophe und ATTR-Kardiomyopathien – Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten
In der Behandlung der hypertrophen Kardiomyopathie und der ATTR-Kardiomyopathie sind in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt worden, sodass es heute möglich ist, die Mortalität dieser Patienten zu senken und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Kardiale Transthyretin-Amyloidose – Immer mehr spezifische Therapieoptionen
Eine kardiale Transthyretin-Amyloidose kann heute und in naher Zukunft immer spezifischer und somit besser behandelt werden. Welche Optionen bereits bestehen, welche Therapeutika hierzu in Entwicklung und welche bereits in Phase-III-Stadium sind, berichtete Dr. Natallia Laptseva, Mitglied des AmyloidoseNetzwerks, Klinik für Kardiologie, Universitätsspital Zürich, am Wintermeeting Herzinsuffizienz in Les Diablerets.