ARS MEDICI 16/2025
Inhaltsverzeichnis
Cornel Sieber für Verdienste in der Altersmedizin geehrt / Mit Kaugummi Grippe selbst erschmecken / Protonenpumpenhemmer / Herzpflaster aus dem 3D-Drucker
«Man muss für seine Arbeit brennen»
Im Gespräch mit Prof. Thomas Lüscher
Alljährlich findet der Kongress der European Society of Cardiology (ESC) statt, in diesem Jahr in Madrid. Er ist mittlerweile einer der grössten Medizinkongresse weltweit. Zurzeit wird er von Prof. Dr. Thomas F. Lüscher, Zürich/London, präsidiert. Zum Kongress, über die Entwicklung der europäischen und der Forschung in der Schweiz, die künstliche Intelligenz in der Kardiologie und die weiteren Projekte der europäischen Kardiologie-Gesellschaft sprach der ESC-Präsident im Interview mit «Ars Medici».
Highlights vom europäischen Kardiologenkongress
European Society of Cardiology (ESC)
Am diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in Madrid wurden unter anderem Studien mit Herzglykosiden, Betablockern, Lipid- und neuen Blutdrucksenkern vorgestellt. Darüber hinaus gab es Guideline-Updates, z.B. zur Dyslipidämie, sowie einen Konsensus zur regelmässigen Impfung gegen Infekte wie etwa Influenza oder Pneumokokken.
Blutdruckvariabilität: Wie viel Schwankung darfs denn sein
Nicht nur die Höhe des Blutdrucks, sondern auch die Variabilität bestimmt das Ausmass von hypertensiven Organschäden. Denn die Blutdruckvariabilität ist ein unabhängiger Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse und sollte deshalb auch im Auge behalten werden, wie Prof. Dr. Thomas Dieterle, Merian Iselin Klinik, Basel, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SGK) in Zürich, empfahl.
Herzinsuffizienz bei Frauen zeigt sich anders
Die kleinen, aber fatalen Unterschiede
Die traditionellen Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz sind bei beiden Geschlechtern gleich: Hypertonie, Diabetes, Adipositas und Rauchen. Allerdings schädigen sie Frauenherzen stärker. Warum Frauen häufiger eine Herzinsuffizienz mit erhaltener und Männer eher eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion entwickeln, erklärten Expertinnen der Universitätsspitäler Genf und Basel.
Herzinsuffizienz zu häufig unentdeckt: «Eine Hospitalisierung ist Resultat einer zu späten Diagnose»
Unentdeckte Herzinsuffizienzen sind häufig. Sie mindern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern generieren im Fall einer Hospitalisierung auch hohe Kosten. Um eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz abzubremsen, müsse die Diagnose möglichst früh gestellt werden, so Prof. Dr. Christian Müller, Universitäres Herzzentrum, Universitätsspital Basel. Eine Schweizer Studie soll den Unterschied dokumentieren.
Immer mehr Anwendungsbereiche: GLP-1-RA auch bei Herzinsuffizienz?
Weil Adipositas ein starker Risikofaktor für Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) ist, müssten sich die Symptome mit einer Gewichtsabnahme verbessern. Diese Hypothese wurde mit den neuen Medikamenten zur Gewichtsabnahme bei Patienten mit HFpEF getestet. Die Resultate sind vielversprechend, wie Dr. Matthias Nägele, Kardiologie, Universitätsspital Zürich, berichtete.
Management der chronischen Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis
Früh erkennen und behandeln
Die Früherkennung der CKD bietet die Chance, einer wachsenden medizinischen und ökonomischen Belastung frühzeitig zu begegnen. Die Mittel dafür sind vorhanden – medizinisch, diagnostisch und therapeutisch. Es sei nun an der Zeit, diese auch breitflächig einzusetzen, erklärte Prof. Dr. Jan Galle, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft der Inneren Medizin und Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren, Klinikum Lüdenscheid (D), an der Pressekonferenz des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Denn ein frühzeitiger Test kann Dialyse, Herzinfarkt oder Hirnschlag verhindern.
Impressum
Editorial
In diesem Heft
Medien, Moden, Medizin
Medizin
Interview
Berichte
- Highlights vom europäischen Kardiologenkongress
- Blutdruckvariabilität: Wie viel Schwankung darfs denn sein
- Herzinsuffizienz bei Frauen zeigt sich anders
- Herzinsuffizienz zu häufig unentdeckt: «Eine Hospitalisierung ist Resultat einer zu späten Diagnose»
- Immer mehr Anwendungsbereiche: GLP-1-RA auch bei Herzinsuffizienz?
- Management der chronischen Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis