Rückspiegel
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Stellen Sie sich vor, Sie werden nach dem Konsum mehrerer Gläser Wein mit offensichtlich erhöhter Blutalkoholkonzentration unverhofft zu einem Notfall bei einem Patienten gerufen. Hier stellt sich sogleich die Frage, ob Sie sich unter Berücksichtigung der Notsituation, in der sich der Patient befindet, sowie der gesetzlichen Pflicht, im Notfall zu helfen, obwohl Sie angetrunken sind (> 0,5 Promille im Blut), ans Steuer Ihres Fahrzeugs setzen sollen beziehungsweise dürfen, um möglichst rasch Ihrem Patienten beistehen zu können.
Für die Senkung des LDL-Cholesterin-(LDL-C-)Werts stehen in der Schweiz allmählich Präparate zur Verfügung, die bei ihrem kombinierten Einsatz eine Reduktion von bis zu 80 Prozent ermöglichen. Welche Kombinationen in welchen Fällen empfohlen sind, hat die Arbeitsgruppe Lipide und Atherosklerose (AGLA) in ihren neuen Empfehlungen festgehalten. Zusätzlich wurden die Limitationen von PCSK9-Hemmern gelockert, sodass diese in der Sekundärprävention bei Werten > 1,8 mmol/l trotz maximaler Statintherapie eingesetzt werden können.
Unterschiedliche Risiken und Komorbiditäten bei Frauen und Männern
Dass sich das zuvor im Durchschnitt niedrigere kardiovaskuläre Risiko der Frauen nach der Menopause demjenigen der Männer angleicht, ist schon seit Langem bekannt. Weniger bekannt sind jedoch die Details, wenn es um geschlechtsspezifische kardiovaskuläre Unterschiede und deren Auswirkungen bezüglich der Hypertonie geht. Sie wurden nun in einem aktuellen Review zusammengefasst. Prof. Isabella Sudano, eine der Co-Autorinnen der Übersichtsarbeit, kommentiert, warum die Hypertoniekontrolle bei Frauen besonders wichtig ist.
Was bedeutet das für künftige Risiken?
Wenn es bei Patienten, die wegen Vorhofflimmerns orale Antikoagulanzien (OAK) einnehmen, zu einer schweren Blutung kommt, ist das in den darauffolgenden Monaten mit einem hohen Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Tod assoziiert. Ein Teil dieses erhöhten Risikos kann durch das Absetzen der OAK erklärt werden. Wie man in der Praxis vorgehen sollte, erläutert PD Dr. med. Elisavet Moutzouri vom Berner Institut für Hausarztmedizin.
Die einen betrachten E-Zigaretten als weniger gefährliche Variante des Rauchens und als Hilfsmittel zum Rauchstopp, die anderen bezweifeln das und halten sie für genauso schädlich wie Tabakprodukte. In einem laufend aktualisierten Cochrane-Review geht man der Frage nach, welche Sicht der Dinge von Studien zurzeit tatsächlich untermauert wird und welche nicht.
PD Dr. med. Dr. phil. Ulrich Michael Hemmeter Chefarzt Psychiatrie St. Gallen
Lyfnua® (Gefapixant) ist ein neuer oraler antitussiver Wirkstoff, der im Mai 2022 von Swissmedic als erster Verteter aus der Gruppe der P2X3-Rezeptor-Antagonisten zugelassen wurde. Er ist in Tablettenform verfügbar und indiziert bei Erwachsenen zur Behandlung von chronisch refraktärem Husten oder chronischem Husten ohne erklärbare Ursache.
Im September 2022 wurde mit Evusheld® (Cilgavimab und Tixagevimab) eine Injektionslösung zweier monoklonaler Antikörper zur Vorbeugung (Präexpositionsprophylaxe) und Behandlung von COVID-19 (coronavirus disease 2019) befristet zugelassen. Das Medikament kann eingesetzt werden bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht, die keine angemessene Immunantwort auf die Impfung gegen SARSCoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2) entwickeln, zum Zeitpunkt der Behandlung nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren und zuvor keinen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.