Stillen und Muttermilch – aus allen Blickwinkeln betrachtet
Autor: Familie Larsson-Rosenquist Stiftung
Autor: Familie Larsson-Rosenquist Stiftung
Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO), 3. bis 7. Juni 2022
Beim hormonrezeptorpositiven (HR+), HER2-negativen Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium zeigen die Kombinationen mit dem CDK4/6-Hemmer (Palbociclib, Ribociclib) weiterhin deutliche Überlebensvorteile, so die neu präsentierten Studienresultate. Bei stark vorbehandelten Patientinnen bewirkte das Konjugat Sacituzumab-Govitecan ein signifikant verbessertes PFS gegenüber Chemotherapie bei beherrschbarem Toxizitätsprofil – ein Highlight-Studienresultat am diesjährigen ASCO-Kongress.
SGGG-Jahreskongress 2022, 23. bis 25. Juni 2022
Wie gut ist der Ernährungsstatus bei Schwangeren in der Schweiz heute? Gibt es spezielle Gruppen werdender Mütter, die für Mangelzustände besonders gefährdet sind? Welche Supplemente sind für die ungeborenen Kinder essenziell? Eine neue Studie am Universitätsspital Zürich fand jetzt heraus, dass werdenden Müttern einiger Bevölkerungsgruppen (v. a. aus dem Mittleren Osten) insbesondere Eisen, Vitamin D und Jod fehlen und dass eine entsprechende Supplementation ab der Frühschwangerschaft essenziell ist.
Patientinnen mit fortgeschrittenem TNBC profitieren in der Erstlinienbehandlung von der Immuntherapie mit Pembrolizumab oder auch Atezolizumab. Die finale Auswertung der Phase-III-Studie KEYNOTE 355 zeigte eine signifikant verlängerte Dauer des progressionsfreien (PFS) und des Gesamtüberlebens (OS) unter Pembrolizumab plus Chemotherapie versus Chemotherapie allein. Die letzte Analyse dieser Studie, die beim ASCO-Kongress 2022 präsentiert wurde, betraf die Daten zum verlängerten OS, die jetzt auswertbar waren (1).
Die Ernährungsweise rückt immer mehr in den Fokus zur Unterstützung der Therapie bei Endometriose. Jetzt zeigte eine Literaturrecherche und Metaanalyse entsprechender Studien an der Universitätsklinik Bern, dass eine langfristige Ernährungsumstellung auf mediterrane Diät Unterleibsschmerzen lindern kann. Die Autoren geben erste Empfehlungen und betonen gleichzeitig, dass die Wirkungen in Langzeitstudien weiter untersucht werden sollten.
Vorbehandelte Patientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs profitieren deutlich von der Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd), wie die jetzt publizierten Zwischenresultate der Studie DESTINY-Breast-03 zeigen: Im Vergleich mit dem älteren Wirkstoff Trastuzumab-Emtansin (T-DM1; Kadcyla®) leben unter T-DXd (Enhertu®) nach 12 Monaten fast 76% versus 34,1% ohne Krankheitsprogression (HR: 0,28).
Stillen ist bekanntlich mit einem verringerten Risiko für Brust- und Eierstockkrebs sowie Diabetes mellitus Typ 2 der Mutter assoziiert. Jetzt zeigte eine grosse Metaanalyse, dass auch das kardiovaskuläre Risiko gesenkt wird, vor allem wenn (ggf. bei mehreren Kindern) insgesamt etwa 12 Monate gestillt wird.
Im Gegensatz zu postmenopausalen Brustkrebspatientinnen konnte die überlegene Wirkung der Aromatasehemmer gegenüber Tamoxifen bei jungen Frauen unter ovarieller Hormonsuppression bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Jetzt zeigte eine Metaanalyse, dass Aromatasehemmer in der Adjuvanz auch bei prämenopausalen Frauen deutlich effektiver in den ersten 4 Therapiejahren Rezidive verhindert (RR: 0,68).
Autor: Susan Zeun
Bei postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem HR-positivem, HER2-negativem Mammakarzinom zeigt die Erstlinientherapie mit Ribociclib plus Letrozol ein signifikant verlängertes Überleben verglichen mit Letrozol allein: Das mittlere Gesamtüberleben ist mehr als 12 Monate länger unter dieser Kombination. Das ergab die finale Analyse der MONALEESA2-Studie.