Thromboembolierisiko unter hormonaler Kontrazeption
Das Update der SGGG fasst neue Erkenntnisse zur hormonalen Antikonzeption und Studiendaten zu neuen hormonalen Kontrazeptiva zusammen.
Das Update der SGGG fasst neue Erkenntnisse zur hormonalen Antikonzeption und Studiendaten zu neuen hormonalen Kontrazeptiva zusammen.
Hintergrund: Erst im August 2022 wies das Positionspapier der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft (NAMS) (1) darauf hin, dass 1. die antidepressive Wirkung von Östrogenen ähnlich stark ist wie die von Antidepressiva,
wenn sie depressiven Frauen in der Perimenopause mit oder ohne Hitzewallungen verabreicht werden (Level II), und 2. transdermales Östradiol mit sequenziellem, mikronisiertem Progesteron depressive Symptome bei euthymischen Frauen in der Perimenopause vorbeugen kann. (Level II). Diese Statements werden nun von einer prospektiven Kohortenstudie (Level IV) in Frage gestellt.
Hintergrund: Kognitive Beschwerden sind in den Wechseljahren häufig und mit einer reduzierten Lebensqualität verbunden (1). Spätestens seit der Pandemie durch SARS-CoV-2 Infektionen ist den meisten der Begriff Brain Fog geläufig, der nun auch zunehmend im Kontext der Wechseljahre gebraucht wird. Wie aber sollten Frauen mit Brain Fog in den Wechseljahren beraten werden?
Hintergrund: Die North American Menopause Society (NAMS) hat 2022 ihr Positionspapier von 2017 überarbeitet. Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte genannt und das Statement kommentiert.
Hintergrund: Bisherige Forschungen zeigen sehr konsistent Schlafmangel als einen der Risikofaktoren für die Entstehung von Adipositas auf. Lässt man eine Person in einem Schlaflabor nur 4 bis 5 Stunden pro Nacht schlafen, nimmt sie am folgenden Tag mehr Kalorien zu sich. Der Mechanismus dieser Beziehung – Hormone, Zytokine und andere Substanzen, die die Schlaf-Hunger-Achse beeinflussen – wird zwar noch erforscht, die Beziehung aber ist eindeutig: Wenn Menschen weniger schlafen, essen sie mehr (vgl. Abbildung). Was aber passiert im umgekehrten Fall? Essen Menschen weniger, wenn sie mehr schlafen? Gemäss einer neuen Studie scheint das tatsächlich der Fall zu sein.
Hintergrund: Wird zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden eine Hormonersatztherapie (HRT) eingesetzt, sollen Frauen mit Uterus für den Endometriumschutz eine kombinierte Östrogen-Gestagen-HRT erhalten (1). Mikronisiertes Progesteron ist in dieser Indikation nur in der oralen Form zugelassen. Dennoch wird mikronisiertes Progesteron im Off-Label-Use auch häufig vaginal eingesetzt. Die Frage ist, inwiefern durch die vaginale Anwendung weiterhin der Endometriumschutz gewährleistet ist. Bisherige kleine Studien haben heterogene Ergebnisse geliefert (2). Die «Early versus Late Intervention Trial with Estradiol» (ELITE) ist die bisher grösste und längste randomisierte, kontrollierte Studie (RCT) mit vaginalem mikronisiertem Progesteron.
Hintergrund: Es ist bekannt, dass das Ovar ein endokrines Organ ist und nicht ausschliesslich der Reproduktion dient. Leider sind die Langzeiteffekte einer Ovarektomie beidseits (vor allem bei jüngeren Frauen) nicht allen Gynäkologen bewusst, sodass auch heute noch Ovarektomien ohne klare medizinische Indikation durchgeführt werden. In Langzeitstudien wurde nach Ovarektomie beidseits sowohl ein negativer Einfluss auf die Libido als auch auf die Kognition gezeigt. In der Studie von Rocca und Kollegen wurde die Assoziation zwischen einer beidseitigen Ovarektomie und einer verminderten Kognition untersucht.
Hintergrund: Die Hormonersatztherapie (HRT) ist gemäss der aktuellen S3-Leitlinie die Erstlinientherapie des klimakterischen Syndroms (1). Das entspricht jedoch nicht der Versorgungsrealität, wie schon diverse Umfragen von gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gezeigt haben. Das Ziel der vorliegenden Studie war, die Versorgungsrealität von Frauen in den Wechseljahren in Deutschland abzubilden.
Hintergrund: Die Osteoporose gehört zu den Volkskrankheiten, der es im Rahmen einer guten Präventivmedizin entgegenzuwirken gilt. 1 von 3 Frauen (und 1 von 5 Männern) wird ab dem Alter von 50 Jahren eine osteoporotische Fraktur erleiden. Zahlreiche Studien belegen den positiven Einfluss sportlicher Aktivität bei Heranwachsenden auf die Knochengesundheit. Die WHO empfiehlt im Hinblick auf verschiedene metabolische und kognitive Benefits für die Altersgruppe 5 bis 17 Jahre generell eine körperliche Aktivität in Form von «moderate-vigorous physical activity» (MVPA) von 60 Minuten/Tag (1).
Diagnostik und Therapie heute
Eine Menopause vor dem 40. Lebensjahr wird als prämature Ovarialinsuffizienz (POI) bezeichnet. Das Krankheitsbild der POI muss sorgfältig abgeklärt werden und bedarf einer Hormonersatztherapie, um den Kurz- und Langzeitfolgen des vorzeitigen Sexualhormonmangels vorzubeugen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Ursachen, die Diagnostik, die Kurz- und Langzeitfolgen sowie die Therapie der POI.