Onkologie – Corona beeinträchtigt die Betreuung von Tumorpatienten eher nicht
Interview mit Dr. med. Thomas von Briel Onkozentrum Hirslanden Zürich
Interview mit Dr. med. Thomas von Briel Onkozentrum Hirslanden Zürich
Die Schweiz steht im internationalen Vergleich bei der Betreuung und der Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs gut da. Zu verdanken ist dies koordinierter, interdisziplinärer Zusammenarbeit. Und auch über Fortschritte bei den medikamentösen Therapien, sowohl beim Mammakarzinom als auch beim nicht kleinzelligen Lungenkrebs, wurde an einem Medien-Round-Table von Pfizer Oncology über Fortschritte berichtet.
Auf dem Weg zu einer personalisierten Therapie?
Die sogenannte personalisierte Krebstherapie berücksichtigt individuelle Tumor- und Patientencharakteristika. Dies führt im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zu einer massgeschneiderten Behandlung mit höheren Erfolgsaussichten bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen. Im folgenden Beitrag wird diese Strategie anhand der Lymphome und chronischen Leukämien erläutert.
Immer bessere Überlebensraten dank Immuntherapie
Die Wahrscheinlichkeit, das maligne Melanom langfristig zu überleben, steigt dank neuer Therapien stetig an. Trotzdem sind die Prognosen, je nach Metastasierung, sehr unterschiedlich. Prof. Reinhard Dummer vom Universitätsspital Zürich (USZ) stellte bei den Zürcher Dermatologischen Fortbildungstagen (ZDFT) neue Studien und überarbeitete Leitlinien vor.
Testosteronersatztherapie für alle?
Männer, die ein Prostatakarzinom erfolgreich kuriert hatten, waren dennoch von einer Testosteronersatztherapie ausgeschlossen. Diesbezüglich hat der Wind gedreht. Daten zeigen inzwischen, dass die Testosteronersatztherapie das Prostatakarzinomrisiko nicht zu erhöhen scheint, die European Association of Urolology hat ihre Empfehlungen entsprechend angepasst.
«Active Surveillance» an Lebenserwartung knüpfen
Personalisierte Strategien spielen in der Therapie des Prostatakarzinoms eine immer wichtigere Rolle. Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Association of Urology waren diesem Thema gleich mehrere Sitzungen gewidmet.
Bei Ansprechen längeres Überleben
In der Therapie des Blasenkarzinoms kommen seit Kurzem auch sogenannte Immuntherapien zum Einsatz oder befinden sich zumindest in fortgeschrittenen klinischen Studien. Die Ansprechraten sind bescheiden, doch bei jenen Patienten, die auf die Therapie ansprechen, werden bemerkenswert lange Überlebenszeiten beobachtet.
Opioide bei Durchbruchschmerzen
Opioide sind zur Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Tumorpatienten von grosser Bedeutung. In einer Nichtunterlegenheitsstudie vermochte sich sublinguales Fentanyl gegenüber subkutanem Morphin zwar nicht durchzusetzen, stellt aber in Situationen, in denen eine einfache Anwendung gefragt ist, eine gute und sichere Alternative dar.
Probleme der Polymedikation
Durch die demografische Entwicklung der letzten Jahre nimmt die Zahl der älteren Patienten stetig zu. Ältere Patienten sind häufig polymorbid und benötigen deshalb mehr Medikamente. Ist zusätzlich eine Tumortherapie notwendig, kann dies zu einer problematischen Polymedikation führen. Die Pharmazeutin Dr. Dorothee Dartsch stellte in ihrem Referat Hilfsmittel vor, um unnötige Arzneimittelverschreibungen im Alter zu vermeiden.
Wege zu einem evidenzbasierten Programm
Europaweit gibt es noch kein einheitliches Konzept für die Durchführungskriterien einer ambulanten onkologischen Rehabilitation. Während im angelsächsischen Raum und in den nördlichen Ländern ambulante Programme verbreitet sind, wird in der Schweiz noch mehrheitlich stationär rehabilitiert. Der Artikel beschreibt Grundlagen, Ziele und Aufgaben dieser Rehabilitation. Dabei wird Bezug auf die Ausrichtung der Kliniken Valens (SG) genommen.