Autor: Valérie Herzog
Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion – Gibt es endlich Fortschritte?
Bis jetzt konnte keine Therapie beweisen, dass sie die Morbidität und die Mortalität von Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) reduzieren kann. Die für die Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) bewährten ACE-Hemmer und Sartane wie auch Spironolacton wirkten bei Patienten mit HFrEF in den grossen Studien nicht besser als Plazebo, fasste Dr. Ariane Testuz, Kardiologie, Hôpitaux Universitaire de Genève, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SGK) in Interlaken die aktuelle Lage zusammen. Doch das könnte sich vielleicht schon bald ändern, stehen doch verschiedene vielversprechende Studien dazu kurz vor ihrem Abschluss. Eine Übersicht.
Antidiabetika auch gut bei Herzinsuffizienz
Typ-2-Diabetes hat kardiovaskuläre Folgen
Mit der Behandlung des Typ-2-Diabetes lässt sich nun auch eine kardiovaskuläre Prävention integrieren. Die Wirkungsweisen der SGLT-2-Hemmer und der GLP-1-Rezeptor-Agonisten machen es möglich. Mit welchen Mechanismen die modernen Antidiabetikaklassen diesen zusätzlichen Nutzen erbringen und wie gross dieser jeweils ist, erklärte Prof. Roger Lehmann, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung im Universitätsspital Zürich, am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SGK) in Interlaken.
Arztoutfit: Kleidung trägt zum Behandlungserfolg bei
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NOAK für hochbetagte Patienten mit Vorhofflimmern
Was dafür und was dagegen spricht
Die Hirnschlagprävention bei sehr alten Patienten mit Vorhofflimmern ist eine Herausforderung. Ohne Antikoagulation droht ein hohes Risiko für eine Thromboembolie und bei Verschreibung von Antikoagulanzien steigt das Blutungsrisiko markant an. Der Nutzen einer NOAK-Therapie übersteigt jedoch das Blutungsrisiko, sofern gewisse Umstände berücksichtigt werden.
An impfbare Infekte denken
Prävention von Lungenerkrankungen
Akute Lungenerkrankungen können zu einem guten Teil vermieden werden, vor allem wenn sie durch impfbare Erreger wie Influenzaviren, Pneumokokken, Bordetella pertussis und das Masernvirus ausgelöst werden. Ein guter Impfschutz bewahrt insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen vor schwerwiegenden Komplikationen, wie Dr. Alessandro Diana, Infovac-Experte, Hôpitaux Universitaire de Genève, am Schweizerischen Pneumologenkongress in Montreux ausführte.
Dualtherapie bei Asthma und COPD
Adhärenz ist genauso wichtig wie die Wirkung
Dass eine Asthmatherapie wirksam ist, wird bei deren Verschreibung vorausgesetzt. Die Beurteilung kann letztlich nur über die Qualität der Krankheitskontrolle und der Lebensqualität erfolgen. Wie es zu dieser Verbesserung kommt, bleibt häufig im Dunkeln. Denn die Adhärenz lässt sich weniger gut als die Wirkung messen. Ein elektronischer Sensor erhellte nun diesen Teil, wie eine am Jahreskongress der American Thoracic Society in Dallas präsentierte Studie zeigte.
Biologika bei schwerem Asthma
Welches für wen?
Bei Patienten mit schwerem Asthma sind die therapeutischen Möglichkeiten nicht mehr allzu vielfältig. Letzte Optionen sind hier Biologika, die helfen sollen, orales Kortikosteroid zu sparen. Je nach Phänotyp kommen dafür andere infrage. Welche Biologika bei schweren Asthmatikern häufig zum Einsatz kommen, untersuchte eine Studie, die am Jahreskongress der American Thoracic Society in Dallas vorgestellt wurde.
Chronischer Husten – Tipps zur Abklärung
Chronischer Husten kann viele Ursachen haben. Hypersensitivitäten, Reflux, aber auch Lungenfibrose können ein Grund sein. Worauf bei der Abklärung und der Therapie zu achten ist, erklärte Prof. Alyn Morice, Respiratory Medicine, Castle Hill Hospital, Cottingham (UK), am Schweizerischen Pneumologenkongress (SGK) in Montreux.
Resezierbarer Lungenkrebs – Aktueller Stand beim NCSLC
Bei resektablen Tumoren ist es wichtig, den Tumor vorgängig mit einer neoadjuvanten Therapie so zu verkleinern, dass er gut resezierbar und die Rückfallquote möglichst klein ist. PD Alessandra Curioni- Fontecedro, Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie, Universitätsspital Zürich, gab am schweizerischen Pneumologenkongress einen Überblick über den Stand der Dinge beim nicht klein- zelligen Lungenkarzinom.