Autor: Richard Altorfer
Nobelpreisträger der Physiologie oder Medizin: Tadeus Reichstein (Schweiz)
«… für ihre Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer biologischen Wirkungen»
Tadeus Reichstein, geboren 1897 in Włocławek, Kongresspolen (Bezeichnung für das konstitutionelle Königreich Polen), als Sohn jüdischer Eltern, verbrachte seine frühe Kindheit in Kiew, ging zunächst in Jena zur Schule und kam, nachdem seine Familie 1906 hierher ausgewandert war, mit acht Jahren in die Schweiz, wo er 1914 die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielt. Nach dem Besuch der Industrieschule Zürich (Oberrealschule) studierte er Chemie an der ETH Zürich und promovierte 1921 mit einer Arbeit über «das offenkettige Tropin und einige seiner Homologen». Im Jahre 1929 erfolgte seine Habilitation über «Die Zusammensetzung der Aromastoffe der gerösteten Cichorie» und Arbeiten in der heterocyclischen Reihe im Bereich der organischen Chemie. 1931 wurde Reichstein Assistent von Leopold Ružička und 1937 zum ausserordentlichen Professor der speziellen organischen und physiologischen Chemie an der ETH Zürich ernannt. Ab 1938 übernahm er die Leitung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Basel und 1946 zusätzlich den Lehrstuhl für Organische Chemie. Von 1960 bis 1967 war er Direktor des Instituts für Organische Chemie der Uni Basel.
Editorial
«Qualität verbessern» tönt immer gut
Gegen Massnahmen, welche die Qualität im Gesundheitswesen verbessern, ist niemand», meinte die nationalrätliche Kommissionssprecherin Bea Heim, als im Nationalrat über die Vorlage von Alain Berset zur Verbesserung der Qualität im Gesundheitswesen diskutiert wurde. «Mehr Patientensicherheit dank nationalen Qualitätsprogrammen» – wer möchte dagegen sein? Oder nicht dafür, «die Kostensteigerung in der obligatorischen Krankenversicherung zu dämpfen»? Das waren und sind die Ziele der Botschaft (2015) zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung («Stärkung von Qualität und Wirtschaftlichkeit»). Es geht um einen Milliardenmarkt, und es geht um viele Millionen, die zusätzlich ins Gesundheitswesen gesteckt werden. Ob am richtigen Ort und zu wessen Nutzen – na ja, wer weiss das schon? Mit dem Geld, das ursprünglich von den Versicherten über einen Anteil der Krankenversicherungsprämien hätte zur Verfügung gestellt werden sollen, werden nationale Programm ausgearbeitet, die Spitäler, Ärzte, Spitex, Pflege und andere bei der Verbesserung der Behandlungsprozesse unterstützen.
Rosenbergstrasse
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Man mache sich keine Illusionen: Ärzteeinkommen sind per se ungerecht…
Zwei Zitate, die den Umfang der Diskussion um Ärztelöhne etwa abstecken: «Wer gerechte Löhne will, soll sich an die Kirche wenden.» (Unbekannter Arzt) Und: «Seit etwa 10 Jahren steuert die Politik die medizinische Versorgung zunehmend über das Geld und Tarife. Da darf man sich nicht wundern, wenn auch die Ärzte zu Rappenspaltern werden.» (Josef Widler, Präsident der Zürcher Ärztegesellschaft)
Nobelpreisträger der Physiologie oder Medizin: Edmond Henri Fischer (USA/Schweiz)
«… für die Entdeckung der Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge in Organismen steuern»
Edmond Henri Fischer wurde 1920 in Shanghai als Sohn einer Schweizerin/Französin (Renée Tapernoux) und eines österreichischen Juristen und Geschäftsmanns (Oscar Fischer) geboren. Dort ging er auf die von seinem Grossvater mitgegründete französische Schule. Mit sieben Jahren wurde er mit seinen älteren Brüdern in ein Internat in der Schweiz (La Châtaigneraie bei Vevey) geschickt. 1939 machte er die Matura. Später besuchte er das Konservatorium in Genf und plante eine Zeit lang, Musiker zu werden. Schliesslich entschied er sich aber für seine zweite Leidenschaft: die Biochemie – wenn auch auf dem Umweg über das Studium der Chemie an der Universität Genf.
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Nobelpreisträger der Physiologie oder Medizin: Alexis Carrel (Frankreich), 1912
«… als Anerkennung seiner Arbeiten über die Gefässnaht sowie über Gefäss- und Organtransplantationen»
Alexis Carrel wurde 1873 als Sohn des Kaufmanns Alexis Carrel in der Nähe von Lyon geboren. Sein Vater starb, als er noch sehr jung war. Im Jahr 1890 erwarb Carrel seine licence des sciences, ein Jahr vorher bereits die licence de lettres an der Universität Lyon. Im Jahr 1900 promovierte er zum Doktor der Medizin.