74-jährige Patientin mit Psoriasis: «Ich will Humira!»
Steht der positive Quantiferontest dem Therapiewunsch im Weg?
Steht der positive Quantiferontest dem Therapiewunsch im Weg?
IL-12/IL-23-Hemmer punktet mit Langzeitnutzen und Persistenz
Psoriasis ist eine lebenslange Erkrankung. Für den anhaltenden Therapieerfolg ist daher die langfristige Einhaltung der gewählten Therapie wichtig. Eine detaillierte Analyse des Psoriasisregisters PSOLAR hat gezeigt, dass mit dem IL-12/IL-23-Antikörper Ustekinumab eine bessere Langzeitverträglichkeit sowie niedrigere Abbruchraten erzielt werden als mit TNF-α-Blockern.
Mit Apremilast (Otezla®) steht ein innovatives, oral verabreichbares Medikament zur systemischen Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaquepsoriasis zur Verfügung. An den 5. Zürcher Dermatologischen Fortbildungstagen 2015 stellte Prof. Dr. Lars French, Direktor der Dermatologischen Klinik, Universitätsspital Zürich, in seinem Vortrag «What’s new – Entzündliche Hautkrankheiten» das neue Psoriasismedikament vor.
Bei schwerer Psoriasis werden mit kontinuierlich applizierten Biologika im klinischen Alltag bessere Ergebnisse im Hinblick auf die Symptomatik und die Lebensqualität erzielt als mit einer intermittierenden Behandlung. Dies ergab die Auswertung eines Patientenregisters in Schweden.
PSORINET – «Kompetenznetz Psoriasis niedergelassener Dermatologen Schweiz» wurde am 23. Oktober 2014 in Uster, Kanton Zürich, gegründet. PSORINET bezweckt die Gewährleistung der leitliniengerechten Psoriasistherapie gemäss den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf höchstem Niveau durch niedergelassene Dermatologen.
Bei schätzungsweise 3 bis 12 Prozent der an Psoriasis erkrankten Patienten sind intertriginöse Hautareale betroffen. Bei der Auswahl der topischen Therapie gilt es, die erhöhte Empfindlichkeit der intertriginösen Haut zu berücksichtigen.
Um die Evidenz zur topischen Langzeittherapie der Psoriasis mit Vitamin-D3-Analoga, Kortikosteroiden und fixen Kombinationspräparaten zu evaluieren, haben deutsche Autoren eine systematische Literaturreview und einen Expertenkonsensus erarbeitet. Die beste Evidenz war für die Kombination von Calcipotriol und Betamethason (Daivobet®) erhältlich (1).
Durch Biologika konnten für die Therapie von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaquepsoriasis grosse Fortschritte erzielt werden. Die meisten Patienten erreichen mit Biologika initial eine 75-prozentige Besserung. Eine 90-prozentige Besserung wird bei 20 bis 57 Prozent beschrieben. Ein wichtiges Problem stellt allerdings in der Praxis das Nachlassen des Ansprechens auf Biologika dar, das während der Erhaltungstherapie mit der Zeit vorkommen kann. Neue Medikamente versprechen eine noch effektivere Therapie.
Interleukin-17-Signalpfad mit innovativen Medikamenten unterbrechen
Bei 20 bis 30 Prozent der Patienten mit Psoriasis ist die chronische Krankheit mittelstark bis stark ausgeprägt, was in der Regel bedeutet, dass systemische Therapien benötigt werden. Von neuen Biologika, die das Spektrum der Therapiemöglichkeiten erweitern, wird eine weitere Optimierung der Behandlungsresultate erwartet. Forschungsergebnisse sprechen für eine wichtige Rolle von Interleukin 17A bei der Pathogenese der Psoriasis. Dass sich die Neutralisierung von IL-17A und die Blockade der Rezeptoruntereinheit IL-17RA in zahlreichen klinischen Studien als hochwirksame neue Behandlungsstrategien bei Psoriasis erwiesen haben, bestätigt die Hypothese, dass der Interleukin-17-Signalpfad eine entscheidende Rolle bei dieser immunvermittelten Krankheit spielt. Als erster Interleukin-17A-Inhibitor wurde in der Schweiz im Februar 2015 Secukinumab (Cosentyx®) von Swissmedic zugelassen.
Psoriasis erfordert umfassendes Krankheitsmanagement
Obschon sie wie eine auf die Haut beschränkte, organspezifische Entzündungskrankheit aussieht, ist die Psoriasis eigentlich eine systemische Krankheit mit charakteristischen Hautsymptomen und verschiedenen assoziierten Erkrankungen. Es handelt sich um eine komplexe Krankheit, die durch ein umfassendes Management unter Kontrolle gebracht werden kann. Was zum Psoriasismanagement gehört, beschrieb Prof. Dr. Ulrich Mrowietz, Psoriasis-Zentrum Kiel, Hautklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Deutschland, kürzlich in einem Viewpoint-Artikel (1).