Kongressnews
– Kolonoskopie senkt Darmkrebsinzidenz nach 10 Jahren
– H.-pylori-Eradikation reduziert ASS-bedingtes Magenblutungsrisiko
– Viele Pankreastumoren verpasst
– Mikrobiom bei Typ-1-Diabetikern verändert
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Interview mit Prof. Stephan Vavricka
An den Jahreskongress der United European Gastroenterology (UEG-Week) in Wien strömten über 10 000 Gastroenterologinnen und Gastroenterologen. Sie nahmen nach den Pandemiejahren die Gelegenheit wahr, wieder Fachkollegen zu sehen und die Sessions wieder live vor Ort zu verfolgen anstatt zu Hause am Bildschirm. Prof. Stephan Vavricka berichtet im Interview, was er am Kongress wichtig fand.
In der Behandlung der Colitis ulcerosa wächst das Arsenal bei den Biologika stetig. Dazu gehören unbestritten die TNF-Hemmer, bei denen man über eine lange Erfahrung verfügt und die einige weitere Vorteile aufweisen. Die inzwischen verfügbaren Biologika aus den neuen Substanzklassen der Januskinasehemmer, Antiintegrine und Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren haben ebenso ihren Stellenwert.
TNF-Hemmer sind auch noch nach über 20 Jahren die unbestrittene Therapie bei mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn nach erfolgloser Steroidtherapie. Inzwischen sind neue Substanzklassen wie die Small Molecules und die Interleukinhemmer entwickelt worden. Wo der Stellenwert dieser Substanzklassen liegt und wie die Therapieziele definiert werden sollten, war an der United European Gastroenterology Week in Wien zu erfahren.
Ein Dauerthema in der Gastroenterologie ist die chronische Verstopfung. Sie ist mitunter hartnäckig, kann viele Ursachen haben und ist in der Abklärung und der Behandlung eine Herausforderung. An der UEG-Week wurde wegen der Wichtigkeit und der Verbreitung des Leidens eine Hauptsession abgehalten. Dabei gab es Tipps, woran man bei der Abklärung denken soll, welche Fasern als Nahrungsergänzung unter den vielen eher zum Erfolg führen und welche Medikamente wann eingesetzt werden sollten.
Die Psoriasis ist eine Erkrankung, die phasenweise verläuft. Ist die systemische Therapie unzureichend, kann durch die Zugabe einer topischen Substanz bei guter Verträglichkeit das Ansprechen erhalten werden. Darüber hinaus ist die Kombination von topischen Kortikosteroiden mit Penetrationsverstärkern bei hyperkeratotischen Läsionen besonders effektiv.
Chronischer Pruritus beeinträchtigt erheblich die Lebensqualität. Durch das ständige Kratzen leidet zudem die Haut. Besteht Hauttrockenheit (Xerosis), gehört die Rückfettung zu den Basismassnahmen. Darüber hinaus steht eine Reihe antipruritisch wirkender Substanzen zur Verfügung.
Das Rapunzel-Syndrom – benannt nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm – kommt selten vor. Es äussert sich dadurch, dass eine Person ihre eigenen Haare isst (Trichophagie). Da Haare unverdaulich sind, sammeln sie sich im Magen an.
Am Jahreskongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Kopenhagen standen im Fokus der Beiträge zur rheumatoiden Arthritis (RA) neue Studien zum kardiovaskulären Risiko, zur Dosierung verschiedener Therapeutika sowie zur Behandlung bei Prä-RA.
Die Entwicklungen im Management des systemischen Lupus erythematodes sind von kleinen Schritten in Richtung einer verbesserten Prognose geprägt. Sowohl beim extrarenalen Lupus als auch bei der Lupusnephritis werden die Behandlungsergebnisse besser, wobei besonders Langzeitdaten mit dem gegen das lösliche humane B-Lymphozyten-Stimulator-Protein (BLyS) gerichteten monoklonalen Antikörper Belimumab Hoffnung machen. Dennoch gibt es reichlich Raum für Verbesserungen, und bei Weitem nicht alle Patienten sprechen ausreichend auf die heute verfügbaren Therapien an.