Rückspiegel
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Am diesjährigen Jahreskongress der European Association of Urology (EAU) wurden viele neue Arbeiten präsentiert. Wir haben für Sie eine Auswahl getroffen, die für die Behandlung von Patienten in der Hausarztpraxis relevant sein kann. Zum Beispiel von welcher einfachen Massnahme Nykturiepatienten profitieren könnten, auf welche Medikamente bei Symptomen der unteren Harnwege nach 1 Jahr gefahrlos verzichtet werden kann und welche antibiotische Prophylaxe vor einer Prostatabiospie nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte.
Bei erektiler Dysfunktion spielt die Interaktion zwischen Hausarzt und Urologe eine wichtige Rolle. Denn einerseits kann dem Patienten mit effizienten Therapien geholfen werden. Andererseits sollte aber gleichzeitig auch eine koronare Herzkrankheit abgeklärt werden, wie PD Dr. Askhan Mortezavi, Urologie, Universitätsspital Basel, am FOMF Allgemeine Innere Medizin in Basel ausführte.
Wenn die medikamentöse Therapie bei Prostatahyperplasie nicht mehr ausreicht, stellt sich die Frage nach der Operation. Prof. Christian Wetterauer, Universitätsspital Basel, erläuterte am FOMF Allgemeine Innere Medizin klassische und neuere minimalinvasive chirurgische Verfahren.
Aktuelle medikamentöse und operative Optionen
Die Therapie der Endometriose stellt eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund des grossen Spektrums an Phänotypen und klinischen Symptomen gibt es keinen allgemeingültigen Ansatz zur Behandlung. Zudem ist die Endometriose eine chronische Krankheit und kann nicht geheilt werden. Verschiedene Medikamente sowie operative Eingriffe, die wir hier vorstellen, stehen für die individuelle beschwerdelindernde Therapie zur Verfügung.
Viele Menschen mit Depression werden im Hausarztbereich behandelt, möglicherweise sogar mehr als von den Psychiatern selbst. Prof. Undine Lang, Direktorin Klinik für Erwachsene und Privatklinik, Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK), Basel, gab am FOMF Allgemeine Innere Medizin in Basel ein Update darüber, was in der Diagnostik und Behandlung der Depression wichtig ist.
Welche Symptome erfordern sofortiges Handeln?
Ein psychiatrischer Notfall definiert sich nicht durch das Krankheitsbild, dem er zugrunde liegt, sondern durch die Situation und die Symptomatik. Wenn eine psychiatrische Störung in eine akute Eskalation mündet, die den Betroffenen selbst oder seine Umgebung gefährdet, besteht eine Notfallsituation, die sofortiges Handeln erfordert. Beispiele sind ein Erregungszustand, eine Alkoholintoxikation oder eine Bewusstseinsstörung.
Management von Neben- und Wechselwirkungen einer Psychopharmakotherapie
Kaum eine Gruppe von Arzneimitteln wird hinsichtlich ihrer Anwendung so kontrovers diskutiert wie Psychopharmaka. Unstrittig ist jedoch auch, dass Psychopharmaka wirken und hinsichtlich ihrer Effektstärken vergleichbar sind mit internistischen oder allgemeinmedizinischen Pharmaka (1). Trotzdem rücken Psychopharmaka oftmals in den Fokus, weil sie allein oder in Wechselwirkung mit anderen Pharmaka mitunter erhebliche Nebenwirkungen erzeugen können. Das frühzeitige Erkennen und das Management von Arzneimittelnebenwirkungen spielen daher eine wichtige Rolle.
Experten des U.S. Department of Veterans Affairs (VA) und des U.S. Department of Defense (DoD) haben eine gemeinsame klinische Praxisleitlinie zur Anwendung von Opioiden im Management chronischer Schmerzen publiziert. Im Rahmen einer Synopse wurden die aktualisierten Empfehlungen zusammengefasst und wichtige Neuerungen aufgrund ihrer klinischen Relevanz hervorgehoben.