Neue Wohn- und Lebensformen für Menschen mit Demenz
Die Zahl der Menschen mit einer Demenzerkrankung wird in den nächsten Jahrzehnten stark steigen. Bei der Betreuung dieser Menschen gewinnen neue und spezialisierte Wohnformen an Bedeutung.
Die Zahl der Menschen mit einer Demenzerkrankung wird in den nächsten Jahrzehnten stark steigen. Bei der Betreuung dieser Menschen gewinnen neue und spezialisierte Wohnformen an Bedeutung.
Die Alzheimer-Forschung startete mit grosser Hoffnung. In der Zwischenzeit macht sich Ernüchterung breit. Welche Behandlungsansätze derzeit erforscht werden und welche antidementive Behandlung bei den verschiedenen Formen der Demenzen sinnvoll ist, sagt PD Dr. Marc Axel Wollmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie, Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, Hamburg (D), im Gespräch.
In der Schweiz leben schätzungsweise 110 000 demenzkranke Menschen. Jährlich kommen rund 25 000 Neuerkrankungen hinzu. Am 9. Symposium für Demenz und Neurodegeneration wurden Grundlagen und praktische Aspekte der Demenzen erörtert.
Ein bedeutender Aspekt adäquater Versorgung
Für eine gute palliative Versorgung von Menschen mit Demenz ist das emotionale Befinden der Betroffenen von zentraler Bedeutung. Die nonverbale Kommunikation ist bis ins letzte Stadium der Erkrankung möglich und eine wichtige Ressource, auf die es gezielt zu achten gilt.
Was ist zu beachten?
Die ärztliche Versorgung von Demenzpatienten in der letzten Lebensphase ist eine besondere Herausforderung, da hierfür – anders als zum Beispiel bei Tumorerkrankungen – spezifische Konzepte und Versorgungsstrukturen erst in der Entwicklung sind.
Wie kann man Schmerz bei dementen Patienten richtig einschätzen?
Viele ältere Menschen leiden unter chronischen Schmerzen. Schmerzen müssen systematisch mittels validierter Hilfsmittel charakterisiert und adäquat behandelt werden. Bei dementen Personen ist das Erkennen und richtige Einschätzen von Schmerzzuständen besonders schwierig. Bewertungsskalen unterstützen die zielgerichtete Zusammenarbeit von Pflegenden und Ärzten, um eine bestmögliche Linderung der Schmerzen zu erreichen.
Demenzen und Depressionen sind die häufigsten psychiatrischen Störungen in höherem Lebensalter. Depressive Störungen erhöhen das Demenzrisiko. Das gemeinsame Auftreten von leichter kognitiver Störung und Depression ist zudem ein Risikozustand für die Persistenz kognitiver Störungen. Altersdepressionen sollten daher frühzeitig erkannt und adäquat behandelt werden.
Das unbekannte Gesicht des Morbus Parkinson
Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung gesellen sich zu den motorischen Störungen noch vielfältige weitere Phänomene wie autonome Dysfunktion oder neuropsychiatrische Symptome (Depression, Demenz, Halluzinationen/Delir, Impulskontrollverlust, REM-SchlafStörungen), die therapeutisch anspruchsvoll sind.
Gute Evidenz allenfalls bei Alzheimer
Als Medikamente für Patienten mit AlzheimerErkrankung oder anderen Demenzformen werden Cholinesteraseinhibitoren sowie Memantin von den Guidelines empfohlen. Doch diese Substanzen wirken nicht für alle Demenztypen gleichermassen, und bei ihrem Einsatz ist insbesondere bei bestehenden Komorbiditäten teilweise Vorsicht geboten.
Resultate einer randomisierten kontrollierten Studie
Mit der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass der Ginkgo-biloba-Extrakt EGb 761 neben seiner bekannten Wirksamkeit bei Demenz auch gegen neuropsychiatrische Symptome eingesetzt werden kann, die im Verlauf einer fortschreitenden Demenz bei fast allen Patienten auftreten.