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Minimierung von Demenz-Risikofaktoren
ProMental-Pilotprogramm nimmt noch Teilnehmer auf
Die Alterspsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) hat Ende April 2025 das Pilotprojekt «ProMental» zur Prävention von Demenzerkrankungen lanciert.
In dem Pilotprogramm geht es darum, bei Menschen mit leichten kognitiven Störungen individuelle Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung frühzeitig zu erkennen, um die Risiken mit gezielten Massnahmen zu reduzieren. Im Rahmen des Projekts werden zunächst die persönlichen Risikofaktoren der Teilnehmer abgeklärt. Aufgrund ihres persönlichen Risikoprofils erhalten sie anschliessend Vorschläge für ein umfassendes Spektrum an Aktivitäten zur Risikoreduktion. Dazu zählen Angebote in den Bereichen Bewegung (Ausdauer-, Kraft- und Bewegungstrainings), gesunde Ernährung, Gedächtnistraining, Achtsamkeitstechniken sowie Unterstützung bei Rauchstopp, Alkoholreduktion und Schlafhygiene. Ergänzend werden die Teilnehmer gezielt bei der Behandlung medizinisch relevanter Faktoren wie Hör-und Sehbeeinträchtigungen, Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes unterstützt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch der sozialen Vernetzung. Ausserdem sollen die Teilnehmer befähigt werden, ihre Ziele selbst zu definieren und zu erreichen. Das Pilotprojekt läuft über sechs Monate und wird von Schwabe Pharma unterstützt. Wird das Konzept von den Teilnehmern gut angenommen, ist nach Abschluss des Projekts eine Ausweitung des Angebots auf die ganze Schweiz geplant.
Es besteht noch die Möglichkeit, neue Teilnehmer aufzunehmen. Bei Interesse finden Sie unter nebenstehendem QR-Code die Telefonnummern der Ansprechpartner im Projektteam respektive den Link zur Anmeldung via E-Mail.
red/Mü
Medienmitteilung PUK Zürich und Schwabe Pharma
Querschnittsanalyse der UK Biobank
Wohlbefinden und CRP bei Rücken-
schmerzen analysiert
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Wohlbefinden, der
Anzahl stressiger Lebensereignisse, dem Wert des C-reak-
tiven Proteins (CRP) und der körperlichen Aktivität mit akuten
und chronischen Rückenschmerzen? Eine Querschnitts-
analyse der UK Biobank verglich Daten von je 5716 Perso-
nen mit akuten respektive chronischen Rückenschmerzen
mit denen von 11 432 schmerzfreien Kontrollpersonen.
Alle Personen mit Rückenschmerzen zeigten im Vergleich
zu schmerzfreien Kontrollpersonen ein schlechteres Wohl-
befinden (akute bzw. chronische Rückenschmerzen: mitt-
lere Differenz 0,20 Punkte, p < 0,001 bzw. 0,39 Punkte, p < 0,001). Beide Gruppen berichteten über mehr stress- reiche Lebensereignisse als die Kontrollgruppe (akut: 0,03 Punkte, p = 0,041; chronisch: 0,03 Punkte, p = 0,028). Diese Ergebnisse waren jedoch in Sensitivitätsanalysen nicht robust. Bei Patienten mit akuten Rückenschmerzen wurden erhöhte CRP-Werte festgestellt (2,28 %, p = 0,024), jedoch nicht bei chronischen Rückenschmerzen im Ver- gleich zur Kontrollgruppe. Hinsichtlich der körperlichen Akti- vität gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Die Unterschiede im Wohlbefinden und CRP-Wert zwi- schen Personen ohne Schmerzen und solchen mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen könnten durch die Dauer der Rückenschmerzen beeinflusst werden. Dass der CRP-Wert bei akuten Rückenschmerzen lediglich um 2% höher als bei den Kontrollpersonen war und beide Gruppen Werte im Normalbereich aufwiesen, deutet auf einen begrenzten Nutzen des CRP bei der Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen hin. Für eine neuroimmunologische Beteiligung an der Entste- hung oder Chronifizierung von Rückenschmerzen gab es keinen Hinweis. Mü Quelle: Gollan R et al.: Well-Being, Inflammation, and Physical Activity in Acute and Chronic Back Pain: A Cross-Sectional Analysis of 22,864 UK Biobank Participants. Eur J Pain. 2025;29(7):e70079. doi:10.1002/ejp.70079 454 ars medici 14 | 2025