Schlagwort: Schlaganfall
Akuter ischämischer Schlaganfall bei Patienten mit Tumorerkrankungen
Krebserkrankungen und Schlaganfälle zählen zu den häufigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität in der westlichen Welt. Patienten mit Krebs haben ein erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse mit einem häufiger schlechten neurologischem Outcome und erhöhter Mortalität (1, 2). Die zugrundeliegenden Pathophysiologien und behandelbaren Ursachen sind nur unvollständig verstanden und Gegenstand aktueller Forschung.
Angiologie: Welche Rolle spielt die kollaterale Blutversorgung für den Therapieerfolg nach einem Schlaganfall?
Nach einem ischämischen Schlaganfall muss das verstopfte Gefäss medikamentös oder mithilfe eines Katheters wieder eröffnet werden. Doch selbst wenn das Gerinnsel rechtzeitig entfernt wird, erholen sich viele Schlaganfallpatienten nur schlecht. Eine Zürcher Forschungsgruppe hat jetzt herausgefunden, dass der Erfolg der Schlaganfallbehandlung von den kollateralen Blutgefässen abhängt, die im Falle eines Gefässverschlusses als potenzielle Umleitungen fungieren.
Schlaganfall: Wie zeitabhängig ist der Nutzen der Thrombolyse?
Schlaganfallpatienten, bei denen eine Thrombektomie durchgeführt werden soll, erhalten in der Regel zuvor eine Thrombolyse. Kürzlich wurde jedoch in Studien beobachtet, dass Patienten, die unmittelbar nach dem Hirnschlag ins Krankenhaus kamen und sofort eine Thrombektomie erhielten, nicht von der zusätzlichen Lyse profitierten.
Schlaganfall und Vorhofflimmern: Neueste Erkenntnisse und offene Fragen
Etwa ein Viertel aller ischämischen Schlaganfälle ist durch Vorhofflimmern (VHF), die häufigste kardiale Arrhythmie, bedingt. Obwohl in den letzten Jahren – insbesondere nach der Einführung der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) – signifikante Fortschritte in der Behandlung von Schlaganfallpatienten mit VHF erreicht wurden, bestehen vielfältige Herausforderungen und für den klinischen Alltag hoch relevante Fragen, die intensiv erforscht werden. Einige davon sind: Wann kann mit den DOAK nach einem Schlaganfall, der kürzlich stattgefunden hat, begonnen werden? Bleibt das günstige Sicherheitsprofil der DOAK bei speziellen Hochrisikopatientenpopulationen erhalten? Wie sind VHF-Patienten, die trotz Antikoagulation einen Schlaganfall erleiden, sekundärpräventiv zu behandeln? Sind die DOAK auch beim embolisch anmutenden Schlaganfall ohne VHF geeignet? Neben den DOAK eröffnen neue, innovative, präventive Ansätze, sowohl medikamentös als auch interventionell, neue Horizonte in der Behandlung von Schlaganfallpatienten mit VHF.
Highlights vom EAN-Kongress 2022 – Neurologische Forschung und praktische Therapieempfehlungen
Der jährliche Kongress der European Academy of Neurology (EAN) fand in diesem Jahr in Wien und erstmals seit 2 Jahren wieder als Präsenzveranstaltung statt. Neben zahlreichen Abstract-Präsentationen aus der aktuellen Forschung war eines der Highlights der Veranstaltung der Ausblick auf die neue Version der von EAN und ECTRIMS gemeinsam gestalteten Leitlinie zum Management der Multiplen Sklerose.
Für wen Thrombozytenfunktionshemmer, für wen NOAK, für wen beides?
Sekundärprophylaxe nach ischämischem Schlaganfall und TIA
Die Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfälle oder transitorischer ischämischer Attacken (TIA) umfasst therapeutische Massnahmen in der Akutphase sowie die langfristige Senkung von Risikofaktoren. Dabei stehen medikamentöse Therapien wie Plättchenhemmung oder Antikoagulation sowie Blutdruck- und Lipidsenker im Vordergrund, gepaart mit Anleitungen zur Lebensstilmodifikation. Neu überarbeitete S2k-Leitlinien geben detaillierte Empfehlungen.
Wem nützt eine intensive LDL-C-Senkung?
Statine zur Schlaganfallsekundärprävention
Um den Nutzen und die Risiken einer intensivierten statinbasierten LDL-Cholesterin-Senkung zur Sekundärprophylaxe bei Patienten mit erlittenem Schlaganfall näher zu beleuchten, hat eine taiwanisch-amerikanische Arbeitsgruppe einen systematischen Review mit Metaanalyse durchgeführt.
EAN-Guideline Neurorehabilitation nach Schlaganfall – Pharmakologische Unterstützung für die Neurorehabilitation
Eine aktuelle Guideline der European Academy of Neurology (EAN) und der European Federation of Neurorehabilitation Societies bereitet die verfügbare Evidenz zur pharmakologischen Unterstützung für frühe Neurorehabilitation nach einem ischämischen Schlaganfall auf. Auf Basis der publizierten Literatur können schwache Empfehlungen für den Einsatz von Cerebrolysin sowie Citalopram 20 mg/Tag gegeben werden. Alle anderen untersuchten Substanzen können, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt, nicht empfohlen werden.
EAN-Guideline Cognitive Impairment nach Schlaganfall – Wenig Evidenz, wenig Empfehlungen
Die European Stroke Organisation und die European Academy of Neurology (EAN) haben eine gemeinsame Leitlinie zu kognitiver Beeinträchtigung und Demenz nach Schlaganfall erstellt. Ungeachtet des hohen Aufwands bei der Sichtung und der Bewertung der verfügbaren Daten bleibt das Ergebnis letztlich dürftig, da zu den meisten relevanten Fragestellungen qualitativ hochwertige Evidenz fehlt. Dies resultiert in bestenfalls schwachen Empfehlungen.