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EDITORIAL
Präziser therapieren, früher eingreifen
Die Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen ist in den vergangenen Jahren zunehmend differenzierter geworden. Neue Wirkmechanismen, molekulare Zielstrukturen und therapeutische Kombinationen ermöglichen heute individualisierte Behandlungsansätze für Erkrankungen wie Psoriasis, atopische Dermatitis oder Vitiligo.
In dieser Ausgabe stehen Entwicklungen im Bereich der chronisch-entzündlichen Dermatosen im Fokus. Viele Beiträge zeigen, wie sich die Therapieziele verschieben – weg von der kurzfristigen Symptomkon trolle, hin zu langfristiger Krankheitskon trolle oder sogar Modifikation des Verlaufs. Gerade bei schweren Verläufen, bei pädia trischen Krankheitsbildern oder bei Begleiterkrankungen wie Adipositas und kardiovaskulären Risiken gewinnt dieses Denken an Bedeutung.
Effekte bestimmter Substanzgruppen werden diskutiert: So hat etwa der Einsatz von GLP-1-Rezeptoragonisten bei übergewichtigen Patienten mit Psoriasis eindrückliche Auswirkungen auf die Sterblichkeit sowie die kardiovaskulären und psychiatrischen Begleiterkrankungen gezeigt; ein Hinweis darauf, dass der Fokus bei der Behandlung Betroffener nicht allein auf die Haut gerichtet werden sollte.
Im Mittelpunkt steht letztlich die Frage: Welche Patienten profitieren wie und wann von welchem Therapieansatz am meisten? Die Individualisierung der Behandlung ist auch in der Dermatologie auf dem Weg, zum neuen Standard zu werden, mit differenzierter Diagnostik, klaren Zieldefinitionen und entsprechendem Management.
Wir wünschen eine anregende Lektüre.
Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen zudem neue Zusammenhänge, etwa zwischen Psoriasis und altersbedingter Makuladegeneration. Auch potenziell protektive
Ihre Christine Mücke
dermatologie & ästhetische medizin 4 | 2025
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