Transkript
SGAI-SSAI
Atopische Dermatitis
Biomarker sorgen für mehr Treffsicherheit in der Therapiewahl
Biomarker wie TARC/CCL17 und Filaggrin unterstützen die Behandler nicht nur beim Monitoring der Krankheitsaktivität unter zielgerichteten Therapien, sondern helfen auch bei der personalisierten Therapieauswahl anhand der individuellen Biomarker-Profile.
Der atopischen Dermatitis liegen eine Typ-2-Entzündung sowie eine Barrierestörung der Epidermis zugrunde. Dabei tragen die Schlüssel-Zytokine IL-4, IL-13 und IL-31 zu den typischen Symptomen wie Pruritus, Immunaktivierung und reduzierter Filaggrin-Expression bei. Die gegen diese Zytokine gerichteten Therapien haben die Krankheitskontrolle bei atopischer Dermatitis entscheidend verbessert. Dr. Maria Carolina Melo von der Universitätsklinik aus Porto (Portugal) untersuchte in einem narrativen Review die Bedeutung der Modulation von immunologischen Biomarkern unter zielgerichteten Therapien bei atopischer Dermatitis und präsentierte ihre Ergebnisse in einem Poster beim SGAI-SSAI-Kongress 2025 in Lausanne.
Das vorgestellte Review konzentrierte sich auf klinische Studien, in denen die Auswirkungen von biologischen Therapien (Dupilumab, Tralokinumab, Lebrikizumab) und JAKInhibitoren (Baricitinib, Upadacitinib) auf Typ-2-Zytokine, Chemokine (wie TARC/CCL17), Eosinophilenspiegel und Marker für die Funktion der Hautbarriere, einschliesslich Filaggrin, untersucht wurden. In den analysierten Daten bestätigte sich eine konsistente Senkung der Serumkonzentrationen von TARC/CCL17 und Eosinophilen sowie der Expression von IL-4 und IL-13 durch die zielgerichteten Therapien, was mit einer klinischen Verbesserung korrelierte. Eine Modulation von IL-31 war mit einer signifikanten Linderung des Pruritus assoziiert. Bei Therapierespondern
wurde eine Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion berichtet, die mit einer erhöhten Filaggrin-Expression assoziiert war. Diese Ergebnisse untermauern die aktuellen Empfehlungen, die die Relevanz des Biomarker-Monitorings bei der Behandlung von atopischer Dermatitis hervorheben.
Fazit Zielgerichtete Therapien bei atopischer Dermatitis lindern nicht nur die klinischen Symptome, sondern bekämpfen auch die zugrunde liegende Immundysregulation und die Funktionsstörung der Epithelbarriere. Biomarker wie TARC/ CCL17 und Filaggrin können Ärzte dabei unterstützen, die Krankheitsaktivität zu überwachen, das Ansprechen auf die Therapie zu bewerten und die Wahl der Behandlung entsprechend dem individuellen Immunprofil zu treffen, so das Fazit von Frau Dr. Melo. Denn diese Biomarker werden durch die verschiedenen Therapieoptionen in unterschiedlichem Ausmass beeinflusst. Allerdings seien noch weitere klinische Studien erforderlich, um diese Biomarker für den Routineeinsatz zu validieren.
Adela Žatecky
Quelle: Poster C05 «Immune modulation through targeted therapies in atopic dermatitis: what do biomarkers tell us?» beim Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (SGAI-SSAI), 28.–29. August 2025 in Lausanne.
26 congressselection Dezember | 2025