Eine kritische Betrachtung: Wird es den Medikamentenübergebrauchskopfschmerz in Zukunft nicht mehr geben?
Der Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch betrifft 1–2% der Allgemeinbevölkerung und geht mit einer wesentlichen Beeinträchtigung in vielen Lebensbereichen einher. Er entwickelt sich durch zu häufige Einnahmen von Schmerzmitteln aus einem primären Kopfschmerz wie z.B. aus einer Migräne, wobei es zu 15 oder mehr Kopfschmerztagen pro Monat kommt. Ursächlich werden eine Sensitivierung im trigeminovaskulären System, vermittelt durch Neuropeptide wie Calcitonin gene-related peptide (CGRP), sowie eine verminderte Schmerzhemmung diskutiert. Zusätzlich werden Mechanismen wie Substanzabhängigkeit und Impulsivität auf psychologischer und neurobiologischer Ebene vermutet.