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Metainformationen


Titel
Osteoporose: Knochendichte im Zentrum des Managements
Untertitel
-
Lead
Das Risiko für osteoporotische Frakturen kann durch adäquate Therapien deutlich gesenkt werden. ­Obwohl die Behandlungsoptionen bislang überschaubar sind, ist beim Therapiemanagement sehr vieles zu beachten. Am diesjährigen Treffen der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Barcelona gab Prof. Dr. Bente Langdahl vom Universitätsspital Aarhus (DK) einen umfassenden Überblick.
Datum
6. November 2025
Journal
ARS MEDICI 17/2025
Autoren
Bente Langdahl, Klaus Duffner
Rubrik
Berichte
Schlagworte
Allgemeine Innere Medizin, Hausarztmedizin, Knochendichte, Osteoporose, Osteoporotische Fraktur
Artikel-ID
82741
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/82741
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Transkript


BERICHT

Osteoporose
Knochendichte im Zentrum des Managements
Das Risiko für osteoporotische Frakturen kann durch adäquate Therapien deutlich gesenkt werden. ­Obwohl die Behandlungsoptionen bislang überschaubar sind, ist beim Therapiemanagement sehr vieles zu beachten. Am diesjährigen Treffen der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Barcelona gab Prof. Dr. Bente Langdahl vom Universitätsspital Aarhus (DK) einen umfassenden Überblick.

Die Behandlung der Osteoporose ist nicht so kompliziert wie die Therapien in anderen Fachbereichen der Rheumatologie, weil uns einfach nicht so viele Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen», erklärte Prof. Dr. Bente Langdahl aus Aarhus am EULAR in Barcelona. Gemäss den Guidelines der American Endocrines Society für die postmenopausale Osteoporose sollte vor dem Beginn der Behandlung immer zuerst das Osteoporoserisiko (gering, moderat oder hoch) bestimmt werden (1).

Alter, Knochendichte und frühere Frakturen

Dieses Risiko ist abhängig von der Frakturhistorie, der Kno-

chendichte, dem Alter, der Knochenarchitektur, dem Knochen-

stoffwechsel, Komorbiditäten, der medikamentösen Behand-

lung, dem Lebensstil, dem Sturzrisiko und anderen

Faktoren. Zum Einsatz kommt dabei das

computergestützte «Fracture risk assess-

ment» (FRAX), mit dem das 10-Jahres-­

Risiko für grosse osteoporotische

Frakturen respektive Hüftfrakturen

bestimmt wird. Dabei werden unter

anderem der Body-Mass-Index (BMI),

frühere Frakturen, Rauchen, Alko-

holkonsum, Glukokortikoidtherapien,

rheumatoide Arthritis und andere

Bente Langdahl
(Foto: KD)

Gründe für eine sekundäre Osteoporose berücksichtigt. Die zen­

tralen Faktoren für die Abschätzung

des Osteoporoserisikos sind gemäss einer kanadischen Stu-

die jedoch ziemlich simpel: Alter, Knochendichte und frühere

Frakturen (2). «Sobald Sie diese drei Parameter haben, kön-

nen Sie das Frakturrisiko Ihrer Patienten ziemlich gut ab-

schätzen. Machen Sie es nicht komplizierter, als es ist», so die

Einschätzung der Expertin. Ein zentraler Parameter, um das

Risiko für Osteoporose zu beurteilen, ist die Knochendichte-

messung (über einen DXA-Scan). Damit wird der T-Score be-

stimmt, der die Standardabweichungen vom Mittelwert angibt.

Ein moderates Frakturrisiko liegt vor, wenn in der Vergangen-

heit keine Fragilitätsfrakturen an Wirbel oder Hüfte aufgetre-

ten sind, der T-Score bei > −2,5 liegt und der FRAX MOF (ma-

jore osteoporotische Frakturen) < 20% (Risiko von weniger als 20% für eine grosse osteoporotische Fraktur innerhalb der nächsten 10 Jahre) respektive FRAX Hüfte < 3% nachzuweisen ist. Ein hohes Risiko liegt vor, wenn der T-Score < −2,5 oder eine Fragilitätsfraktur der Hüfte oder ein FRAX MOF ≥ 20% respektive FRAX Hüfte ≥ 3% nachzuweisen ist (3). Ein sehr hohes Frakturrisiko liegt bei multiplen Fragilitätsfrakturen der Wirbel oder Fragilitätsfrakturen und einem T-Score ≤ −2,5 vor (3). Überschaubare Behandlungsoptionen Die Optionen zur Behandlung der Osteoporose sind überschaubar. Neben Kalzium und Vitamin D stehen Bisphosphonate (Alendronat, Risedronat, Ibandronat, Zoledronat), Raloxifen, Strontium, Denosumab, Odanacatib, Teriparatid, Parathormon (PTH1-84) und der monoklonale Antikörper Romosozumab zur Verfügung (4). Dabei hätten Denusomab und die Bisphosphonate einen ähnlichen Effekt auf das nicht vertebrale Frakturrisiko, so Prof. Langdahl. Dieses wird im Vergleich zu Plazebo nach dreijähriger Behandlung um 20% reduziert (4). Ähnliches gilt für das Frakturrisiko der Hüfte. Allerdings gebe es beim längerfristigen Einsatz der antiresorptiven Substanzen durchaus Unterschiede. So stagniere die Zunahme der Knochendichte unter den Bisphosphonaten nach drei, vier Jahren, während unter Denosumab über mindestens zehn Jahre die Knochendichte sowohl bei den Wirbeln als auch der Hüfte kontinuierlich ansteige (4). Auch Head-to-Head-Studien können bei der Bewertung der Effektivität der unterschiedlichen Wirkprinzipien weiterhelfen. So zeigte die einjährige Behandlung von Hochrisikopatientinnen mit der osteoanabolen Subs­ tanz Teriparatid eine Risikoreduktion bei Vertebralfrakturen von rund 50% im Vergleich zum Bisphosphonat Risedronat (5). Dieser Unterschied liess sich bis zum Ende der Studie nach 24 Monaten beobachten. Bei Hochrisikopatienten, die bereits eine Vertebralfraktur hinter sich hatten, erwies sich Romosozumab bei der Inzidenz erneuter Vertebralfrakturen gegenüber Alendronat beim Head-to-Head-Vergleich im Vorteil (6,7). So konnte nach 12-monatiger Therapie unter dem Antikörper eine Risikoreduktion um 33% gegenüber dem Bisphosphonat erzielt werden. Nach 33 Monaten betrug das Risiko für neue Vertebralfrakturen 4,1% unter Romosozumab gegenüber 8,0% unter Alendronat (p < 0,001) (6). Auch bei den nicht vertebralen Hüftfrakturen war der Antikörper klar im Vorteil. 576 ars medici 17 | 2025 BERICHT Reihenfolge der verwendeten Medikamente als wichtiger Faktor In einer weiteren Studie konnte nachgewiesen werden, dass auch die Reihenfolge der eingesetzten Medikamente ein wichtiger Faktor ist. So war eine Behandlung mit Teriparatid und nachfolgendem Wechsel auf Denosumab (nach 24 Monaten) mit einem höheren Zuwachs an Knochendichte verbunden als umgekehrt (8). Dass zuerst Teriparatid zur Stärkung der Knochendichte eingesetzt und danach mit einer antiresorptiven Therapie mit Bisphosphonaten (Alendronat, Risedronat) weiterbehandelt werden sollte und nicht umgekehrt, wurde auch in einem Review aus dem Jahr 2017 bestätigt (9). «Wenn wir die Chance haben, mit Teriparatid zu behandeln, sollten wir es vor einer antiresorptiven Therapie einsetzen», so die Einschätzung von Prof. Langdahl. In einer Analyse von vier klinischen Studien wollte man wissen, ob solche Unterschiede auch beim Einsatz von Romosozumab zu erwarten sind (10). Wurde Romosozumab über ein Jahr vor der antiresorptiven Therapie (Alendronat oder Denosumab) verwendet, stieg die Knochendichte der Patienten um rund 6% (Hüfte) und rund 13,5% (Lumbalwirbel). Wurde in umgekehrter Reihenfolge behandelt, betrug der Zuwachs weniger als die Hälfte. Diese Ergebnisse bestätigten sich in ihrer Tendenz auch nach zwei Jahren. Knochendichte als Surrogatmarker Das Risiko, nach einer ersten osteoporotischen Fraktur eine zweite zu erleiden, ist sehr hoch. So beträgt es im ersten Jahr nach einem Knochenbruch 10% und im zweiten 18% (11). Dabei ist das Risiko für Wirbelbrüche im ersten Jahr mit 14% am höchsten. Die Konsequenz: «Behandeln Sie so schnell wie möglich und behandeln Sie mit einer Substanz, von der wir wissen, dass sie auch wirklich etwas bringt», erklärte die Spezialistin. Können Biomarker Hinweise darauf geben, ob eine Substanz das Frakturrisiko tatsächlich reduziert oder nicht? In einer gepoolten Analyse mit rund 90 000 Individuen aus 22 randomisierten Studien konnten Wissenschaftler zeigen, dass die Knochendichte ein solcher Surrogatmarker ist (12). So ist die behandlungsinduzierte Zunahme der Knochendichte stark mit der Senkung des Frakturrisikos assoziiert. Denn die Stärke der Knochendichtezunahme an Hüfte, Femurhals und Wirbelkörper ist – unabhängig von den unterschiedlichen Wirkme- Zielgerichteter Therapiealgorithmus bei Osteoporose Empfehlungen für eine medikamentöse Behandlung Keine Fraktur in der Anamnese T-Score ≤ −2,5 bei TH, FN oder LS3 • BP oder DMAB für die meisten Patienten • Bei sehr niedrigem T-Score (< −2,8 TH oder < −3,0 LS) - Osteoanabolika erste Wahl2 - BP oder DMAB zweite Wahl5 Fraktur(en) vor mehr als 2 Jahren1 T-Score ≤ −2,5 bei TH, FN oder LS T-Score > −2,5 bei TH, FN oder LS

Wirbel-, Becken- und Hüftfrakturen: • Osteoanabolika erste Wahl6 • BP oder DMAB zweite Wahl3
Andere Frakturen: • BP oder DMAB erste Wahl für die meisten
Patienten • Bei sehr niedrigem T-Score
(< −2,8 TH oder < −3,0 LS) - Osteoanabolika erste Wahl6 - BP oder DMAB zweite Wahl Unmittelbares Frakturrisiko Kürzliche Frakturen (≤ 2 Jahre zuvor) und einige multiple Frakturen2 Wirbel-, Becken- und Hüftfrakturen: • Osteoanabolika erste Wahl • BP oder DMAB als Zweitwahl Andere Frakturen: • Osteoanabolika, BP oder DMAB je nach Frakturstelle und T-Score4 Wirbel-, Becken- und Hüftfrakturen: • Osteoanabolika als Erstwahl6 • BP oder DMAB als Zweitwahl Andere Frakturen: BP oder DMAB bei hohem Risiko aufgrund anderer Risikofaktoren Behandlungsziele: • Bei Patienten mit unmittelbarem Risiko: maximale schnelle Verringerung des Frakturrisikos. • Bei Patienten mit einem T-Score ≤ −2,5: Mindestziel ist die Erhöhung des T-Scores auf > −2,5, bei Patienten mit Fraktur in der Vorgeschichte oder anderen wichtigen Risikofaktoren höher. • Bei Patienten mit einem T-Wert > −2,5 Erhöhung des TH-T-Werts um 0,2 (3 %) und des LS-Werts um 0,5 (6 %).
1Das Risiko unterscheidet sich wahrscheinlich je nachdem, ob die Frakturen erst vor wenigen Jahren oder vor sehr langer Zeit (z.B. vor 15 Jahren) aufgetreten sind. 2Viele, aber nicht alle Patienten mit Mehrfachfrakturen sind aufgrund der Frakturstellen und des Zeitraums seit dem Auftreten der Fraktur einem unmittelbaren Risiko ausgesetzt. 3In einigen Ländern sind die T-Score-Interventionsschwellen niedriger; die T-Score-Zielwerte sollten entsprechend angepasst werden. 4Es besteht kein Konsens darüber, welche kürzlich aufgetretenen Frakturstellen für eine osteoanabole Behandlung gegenüber BP oder DMAB empfohlen werden sollten oder welcher T-Score die Einleitung einer osteoanabolen Behandlung bei Patienten mit kürzlich aufgetretenen «anderen Frakturen» erforderlich macht. 5BP oder DMAB könnten bei einigen Patienten ohne weitere Risikofaktoren die erste Wahl sein, insbesondere in Ländern mit niedrigeren T-Score-Interventionsschwellenwerten. 6Die Wahl osteoanaboler Wirkstoffe bietet eine höhere Wahrscheinlichkeit, die Behandlungsziele zu erreichen, die Behandlungsziele schneller zu erreichen und höhere T-Score-Ziele zu erreichen.
TH: Hüfttotalendoprothese; FN: Femurhals; LS: Lendenwirbelsäule; BP: Bisphosphonate; DMAB: Denosumab.
Quelle: adaptiert nach (23), © The Author(s) 2024. Published by Oxford University Press on behalf of the American Society for Bone and Mineral Research. CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/).
Abbildung: Behandlungsziele und Auswahl der Erstbehandlung orientieren sich an der Frakturanamnese und der Knochendichte

ars medici 17 | 2025 577

BERICHT

chanismen der untersuchten Substanzen in den Studien – mit der signifikanten Reduktion von Wirbel- und Nicht-Wirbelfrakturen verbunden. Betrug beispielsweise die Veränderung der totalen Hüftknochendichte unter einem bestimmten Medikament mehr als +1,2%, konnte mit 95%iger Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden, dass diese Substanz in der Lage ist, Wirbelfrakturen zu verhindern. Bei einer Zunahme von mehr als +2,2% war es sicher, dass auch Hüftfrakturen reduziert werden können. «Obwohl diese Ergebnisse nicht auf die Individuen transferiert werden können, gibt uns diese Untersuchung einen Hinweis darauf, dass zunehmende Knochendichte sehr wichtig für die Reduktion von Fakturen ist», bestätigte Prof. Langdahl.
Therapieende führt zu Risikoerhöhung Was passiert mit Patienten, die ihre Osteoporosebehandlung abbrechen? Zwei «Discontinuation-Trials» zeigen, dass sowohl die Beendigung einer Therapie mit Alendronat (nach 5 Jahren) als auch mit Zoledronat (nach 3 Jahren) mit einer nachfolgenden deutlichen Erhöhung des Frakturrisikos verbunden ist (13,14). 10% der Patientinnen, die mit einem T-Score von −2,0 ihre Therapie mit Alendronat abbrachen, erlebten in den folgenden fünf Jahren eine Fraktur. Wiesen die Teilnehmerinnen jedoch einen T-Score von weniger als −2,5 auf, waren schon 29,5% von einem Knochenbruch in den kommenden Jahren betroffen. Ähnlich erhöhte sich auch das Frakturrisiko bei einem Abbruch der Therapie mit Zoledronat. Umgekehrt
KURZ UND BÜNDIG
• Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, die ein lebenslanges Management erfordert.
• Das übergeordnete Ziel einer Behandlung ist die Vermeidung von Frakturen.
• Behandlungsziele helfen dabei, adäquate Medikationen zu wählen.
• Sowohl die Behandlungsziele als auch die Therapiewahl sollten personalisiert sein.
• Die Behandlungsdauer ist ein wichtiger Faktor. • Das Erreichen des Behandlungsziels bestimmt die Dauer
der Behandlung. • Die Abschätzung des Frakturrisikos kann auf unter-
schiedliche Weise bestimmt werden. • Patienten mit hohem Risiko benötigen Therapien, die das
Frakturrisiko maximal reduzieren. • Zwar ist der Hüftknochen der wichtigste Parameter der
Knochendichtemessung, die Wirbelkörper sollten jedoch auch berücksichtigt werden. • Das Erreichen eines T-Scores von >−2,5 ist das Minimalziel. • Höhere T-Scores sind angebracht bei - einer Frakturhistorie, - fortgeschrittenem Alter, - Frakturen bei einem Score, der bereits über dem Zielwert
liegt, - wenn eine Behandlungspause erwogen wird.

zeigte die FREEDOM-Studie, dass eine therapiebedingte Erhöhung der Knochendichte der Hüfte mit einer kontinuierlichen Absenkung des Frakturrisikos verbunden ist, das allerdings niemals wieder auf null absinkt (15).
Zielwerte festlegen Zentraler Bestandteil einer Osteoporosetherapie ist die Festlegung von Zielwerten (siehe Abbildung). Patienten mit einem T-Score von weniger als −2,5 zu Beginn der Behandlung sollten durch die Therapie auf über −2,5 kommen, Hochrisikopersonen (frühere Fraktur, ältere Menschen, geringe physische Aktivität, Patienten nach Medikamentenpause) auf über −2,0 (16). Prinzipiell sollte immer möglichst schnell das Frakturrisiko reduziert werden. Dies kann über verschiedene Wege erreicht werden. Bei Patienten mit einer aktuellen Fraktur erwies sich in der VERO-Studie Teriparatid effektiver als Risedronat (5), in der ARCH-Studie Romosozumab effektiver als Alendronat (7) und in der ACTIVExtend-Studie Abaloparatid effektiver als Alendronat (17). Die besten Optionen, um für Hochrisikopatienten das anvisierte Ziel zu erreichen, seien prinzipiell osteoanabole Therapien, so die Expertin. Entscheidend sei jedoch der Zustand der Knochendichte zu Beginn der Therapie. So erreichen, bei Ausgangssituationen von −2,7 bis −3,1 (Hüfte), auch mit Alendronat, Denosumab, Romosozumab/Alendronat, Abaloparatid/Alendronat oder Romosozumab/Denosumab bis zu 50% der Frauen das anvisierte Ziel, einen T-Score >−2,5 in rund drei Jahren (18,19). Trotzdem würde man bei Patienten mit sehr niedriger Knochendichte die Ziele ohne osteoanabole Substanzen nicht erreichen. Nach einer osteoanabolen Therapie könnten Bisphosphonate (wenn die Knochendichteziele nahezu erreicht wurden), Denosumab (wenn die Knochendichteziele noch weit entfernt sind) oder eine Kombination aus osteoanaboler und Bisphosphonat-Behandlung erwogen werden, erklärte Prof. Langdahl (16).
Wie lässt sich die Knochendichte erhalten? Wie geht es weiter, wenn das Ziel erreicht ist? Kann mit der Therapie pausiert oder sollte weitergemacht werden wie vorher respektive auf Bisphosphonate gewechselt werden? Gemäss den dänischen Guidelines sollte eine Therapie mit Alendronat mindestens über fünf Jahre und mit Zoledronat mindestens drei Jahre lang erfolgen, vor Beginn der Therapie sollten keine grösseren osteoporotischen Frakturen und während der Therapie keine Frakturen aufgetreten sein. Ausserdem sollte der Hüft-T-Score > −2,5 betragen (20). Nach dem Absetzen von Bisphosphonaten geht das Risiko der (seltenen) atypischen Femurfrakturen rasch zurück, was letztlich der Grund sei, warum bei manchen Patienten ein Bisphosphonat-Stopp erwogen werde, so die Expertin. Wichtig seien dabei Kontrollen der Knochendichte. Dazu werden die Dual-Energy X-ray Absorptiometry (DXA) oder Knochenumsatzmarker (BTM) empfohlen. Wenn sich die Knochendichte wieder verschlechtert oder es zu einer Fragilitätsfraktur kommt, sollte eine Wiederaufnahme der Therapie erfolgen. Bei einem Absetzen von Denosumab ist das Risiko für einen Reboundeffekt hingegen sehr hoch. Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 schnellt die Frakturrate vor

578 ars medici 17 | 2025

BERICHT

allem bei Frauen, die Denosumab länger als drei Jahre erhalten hatten, nach dem Absetzen in die Höhe (21). Laut einem europäischen Review und Positionspapier wird jungen Patienten mit geringem Frakturrisiko generell kein Denosumab empfohlen (22). Insgesamt sollte Denosumab Patienten mit geringem Frakturrisiko nur für eine kurze Dauer (bis 2,5 Jahre) verschrieben und danach von oralen Bisphosphonaten oder Zoledronat für ein bis zwei Jahre abgelöst werden. Dies ist ­abhängig von den Evaluationen der BTM respektive der Knochendichtemessungen. Werden Patienten mit hohem Frakturrisiko längerfristig mit Denosumab behandelt (> 2,5 Jahre), sollte man «wahrscheinlich bei den meisten die Behandlung fortsetzen», so Prof. Langdahl. Wird die Denosumab-Therapie dennoch beendet, sei – sechs Monate nach der letzten Denosumab-Injektion – ein Wechsel auf Zoledronat angezeigt. Der Erfolg eines solchen Wechsels sollte überwacht und bei Verschlechterungen gegebenenfalls reagiert werden. 
Klaus Duffner
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