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Social-Media-Detox

Schon nach einer Woche weniger Depression, Angst und Schlafstörungen

Der Social-Media-Konsum Adoleszenter hat spätestens seit

der Netflixserie «Adolescence» viel Aufmerksamkeit erfah-

ren. Welche Auswirkungen der Verzicht auf soziale Medien

auf die psychische Gesundheit junger Erwachsener hat, ha-

ben amerikanische Forscher nun anhand einer Kohorten-

studie mit 373 Teilnehmern im Alter von 18 bis 24 Jahren

genauer angesehen. In der Studie wurden Nutzungsdaten

von fünf Social-Media-Plattformen – Facebook, Instagram,

Snapchat, TikTok und X – mit täglichen Kurzbefragungen

und passiv erhobenen Verhaltensdaten aus Smartphones

untersucht.

Nach einer zweiwöchigen Beobachtungsphase konnten

die Teilnehmer freiwillig an einem einwöchigen Detox teil-

nehmen. 295 entschieden sich dafür. Während dieser Wo-

che reduzierten sie ihre Social-Media-Nutzung im Mittel

deutlich – im Vergleich zu knapp zwei Stunden täglich auf

rund 30 Minuten.

Der Effekt auf die psychischen Symptome war bemerkens-

wert: Die Werte für Depression sanken um knapp 25%, die

für Angst um 16% und jene für Insomnie um gut 14%. Die

Einsamkeitsscores veränderten sich hingegen kaum. Beson-

ders ausgeprägt war die Verbesserung bei Teilnehmern, die

zu Studienbeginn bereits stärkere Symptome aufwiesen.

Interessant ist zudem, dass die objektive Nutzungsdauer

nur schwach mit der psychischen Belastung korrelierte. Deut-

lich stärkere Zusammenhänge zeigten sich bei subjektiv

problematischem Gebrauch – etwa bei negativer sozialer

Vergleichstendenz oder suchtähnlichem Nutzungsverhalten.

Dies stützt die Annahme, dass nicht die reine Zeit online

entscheidend ist, sondern die Art der Auseinandersetzung

mit den Inhalten.

In den digital erfassten Verhaltensdaten fanden sich nur

geringe Veränderungen: Die Probanden verbrachten wäh-

rend des Social-Media-Detox etwas mehr Zeit zu Hause und

nutzten das Smartphone insgesamt etwas länger, allerdings

mit grosser individueller Schwankungsbreite. Die Autoren

betonen, dass die Studie keine Aussagen zur langfristigen

Wirksamkeit des Detox zulässt. Dennoch zeigen die Ergeb-

nisse, dass bereits ein kurzer, bewusster Verzicht spürbare

Verbesserungen psychischer Symptome ermöglichen kann –

insbesondere bei jungen Erwachsenen mit erhöhtem Aus-

gangsniveau. 

Mü

Calvert E et al.: Social Media Detox and Youth Mental Health. JAMA Network Open. 2025;8(11):e2545245. doi:10.1001/jamanetworkopen.2025.45245

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