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KURZ & BÜNDIG
Ultraschall durchs Augenlid erkennt erhöhten Hirndruck
Immer wieder starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Übelkeit: Hinter solchen Symptomen kann sich ein gefährlich erhöhter Hirndruck verbergen. Eine kurze Optikusnervenscheiden-Sonografie (ONSD) ermöglicht es, diesen Hirndruck schnell, schonend und ohne Strahlenbelastung zu erkennen.
Bei dieser Methode wird ein passender Schallkopf sanft auf das geschlossene Augenlid aufgesetzt. Die Untersuchung macht sich zunutze, dass sich Veränderungen in der Regel an der Hülle des Sehnervs zeigen, wenn der Druck im Schädelinneren steigt. Bislang sind ein erhöhter Hirndruck gemäss Medienmitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) meist computer- oder magnetresonanztomografisch (CT oder MRT) oder durch eine invasive
Liquordruckmessung über eine Lumbalpunktion festgestellt worden. Diese Verfahren liefern zwar sehr genaue Ergebnisse, seien jedoch zeitaufwändig, belastend oder nicht überall sofort verfügbar. Die ONSD bietet hier eine wertvolle, patientenschonende Ergänzung, insbesondere in Notfallsituationen oder wenn eine invasive Messung nicht möglich sei. Das Verfahren eignet sich für akute neurologische Notfälle wie auch für die Verlaufsbeobachtung – etwa nach Kopfverletzungen, bei Hirnblutungen oder nach einer Reanimation.
vh
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), 7.10.25
30 psychiatrie & neurologie XX | 2025