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Metainformationen


Titel
doXnatur – Südländer-Bienen sind noch fleissiger
Untertitel
Die Macchia – ein ganzjähriges Trachtpflanzen-Eldorado
Lead
Einfache Denkmuster orten bei uns Menschen bezüglich Arbeitsmoral ein Nord-Süd-Gefälle: von Workaholic zu Siestakünstler. Ob es solche Nuancen auch bei Tieren gibt? Das wollten wir wissen und machten die Probe aufs Exempel. Das Resultat ist verblüffend!
Datum
22. Juli 2021
Journal
doXmedical 02/2021
Autoren
Heini Hofmann
Rubrik
Rubriken
Schlagworte
Bienen, Südländer Bienen
Artikel-ID
52460
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/52460
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Transkript


2 • 2021

Südländer-Bienen sind noch fleissiger!
Die Macchia – ein ganzjähriges Trachtpflanzen-Eldorado

Einfache Denkmuster orten bei uns Menschen bezüglich Arbeitsmoral ein

Von Heini Hofmann

Von der Pieke auf Zurück in Sardinien, kaufte er sich ein Stück

Nord-Süd-Gefälle: von Workaholic zu

Macchialand, schlug sich als Taglöhner durch,

Siestakünstler. Ob es solche Nuancen

um seinen Traum vom Berufsimker zu verwirk-

auch bei Tieren gibt? Das wollten wir

lichen – im Selbststudium und mit «learning by

wissen und machten die Probe aufs

doing».

Exempel. Das Resultat ist verblüffend!

Mit vier Bienenvölkern begann er – und schei-

terte erst einmal. Doch sein Durchhaltewille

Als tierliches Vergleichsobjekt wählten wir jenes

war gross. Plötzlich waren es zwanzig Völker,

Miniatur-Nutztier, von dem es heisst, dass es

und 1982, mit Unterstützung der Region,

extrem arbeitsam sei – die Honigbiene, unsere

konnte er deren fünfzig zusätzlich beschaffen –

Inkarnation für Fleiss. «The bee is a very hard

und war fortan Berufsimker mit Leib und Seele.

working creature», meinen auch die Briten. Um

Während in der Schweiz vier Bienenrassen be-

einen Vergleich zu unseren Breitengraden anzu-

heimatet sind (die dunkle Landrasse Mellifica,

stellen, schauten wir einem Imker in Südsardi-

die Graubiene Carnica, die Südländerin Ligus-

nien über die Schultern und stellten fest, dass

tica und die Eurasierin Caucasica), gibt es in

es bezüglich Emsigkeit der Immen – naturbe-

Sardinien nur eine Rasse, logischerweise die

dingt – ein reziprokes Süd-Nord-Gefälle gibt.

mediterrane Ligustica mit den typisch gelben

Zwei Arbeitswelten

Einzige Bienenrasse Sardiniens ist die Südländerin Ligustica mit den gelben Hinterleibsringen.

In Mittel- und Nordeuropa sind die Honigbie-

Hinterleibsringen, notabene heute die meistvertretene Rasse weltweit. In Sardinien ist (wie bei uns vorwiegend in der

nen als emsige Arbeiterinnen unter königlicher

Welschschweiz) das Dadant-Haltungssystem

Aufsicht während der warmen Jahreszeit unterwegs zu blü-

üblich, mit freistehenden, nebeneinander aufgestellten Ein-

henden Trachtpflanzen, wo sie Nektar und Pollen sammeln.

zelkasten, die je nach Wachstum der Völker beliebig erwei-

In der anderen Jahreshälfte dagegen, wenn Kälte oder gar

tert werden können. Der Arbeitszugang, nach Wegnahme

Schnee dies verunmöglichen, machen unsere Bienenvölker,

des Deckels, erfolgt von oben und nicht – wie beim deutsch-

in Form einer Traube eng zusammengekuschelt, eine mona-

schweizer System an den im Bienenhaus fix eingebauten

telange Winterruhe (nicht Winterschlaf ).

Kästen – von hinten.

Davon können ihre südländischen Artgenossen nur träumen;

denn hier blühen ganzjährig Trachtpflanzen, und Schnee ist

Trachtpflanzen ganzjährig

(fast immer) ein Fremdwort. Das bedeutet, dass sie zwölf

Während in unseren Breitengraden die Honigernte nur einmal

Monate durchgehend arbeiten, ohne freie Tage oder gar

im Jahr stattfindet, verteilt sie sich in südlichen Gefilden übers

Siestaferien – eine übertierliche Leistung. Das stellt selbst

ganze Jahr, weil hier ja ständig etwas blüht, von Januar bis De-

menschliche Workaholics in den Schatten!

zember. Und es handelt sich notabene nur um wilde Pflanzen.

Imker Luigi Deiana betreibt zusammen mit seiner Frau Fiorella

Den traditionellen Mischhonig verschiedener Blüten gibt es

Di Luca eine selbst aufgebaute Imkerei in der Provinz Sarrabus

als Haupttracht im Frühling (Ende April/Anfang Mai).

im Südosten Sardiniens, am Ufer des Flusses Uri, nordwest-

Im Jahresverlauf kommen dann die Einblütenhonige zum Tra-

lich von San Vito, inmitten typischer Macchia (französisch:

gen – im Frühling von Affodil (Liliengewächs) über Lavendel

Maquis), dieser niedrigen, immergrünen Gebüschformation

(Schopflavendel) und Zitrusblüten bis Rosmarin. Im Sommer

mediterraner, küstennaher Hügellagen. Zur Imkerei fand er

gibt es neben Eukalyptushonig nochmals Mischhonig aus

wie die Jungfrau zum Kind, als er als Maschinenschlosser

Brombeere, Distel, Königskerze und Kaktusfeige. Im Herbst

und technischer Zeichner in Deutschland arbeitete und im

dann eine spezielle Tracht vom Johannisbrotbaum und im

Fernseher seiner Schlummermutter einen Imkerfilm sah. Das

Winter (Dezember/Januar, aber nicht immer) den sogenannt

war sein Schlüsselerlebnis.

bitteren Honig vom Erdbeerbaum.

– 27 –

2 • 2021

Die Königin (Bildmitte), umgeben von Hofdamen, steuert das Volk chemisch via Pheromone.

Südsardiniens immergrüne, niedrige Gebüschformation (Macchia) ist eine ideale Bienenweide.

Um diese jahreszeitlich und lokalgeografisch anfallenden Trachtquellen optimal zu nutzen, hat der Imker die Möglichkeit, seine Dadant-Kasten jeweilen in diejenige Region zu versetzen, wo ein Trachtpflanzenangebot gerade überwiegt – analog wie dies unsere Wanderimker mit mobilen Bienenständen in verschiedenen Gebirgskantonen tun.
Rund fünfmal mehr Honig Den Bienen dient als flüssiger Rohstoff zur Herstellung von Blütenhonig der zuckerhaltige Blütensaft Nektar, ein Sekret der Nektarinen, der Honigdrüsen der Blüten, den sie im Honigmagen transportieren. (Waldhonig aus Honigtau, produziert von Blattläusen, gibt es in der niederwüchsigen sardischen Macchia nicht.) Pollen dagegen, das heisst Blütenstaub, welcher der Brut als Nahrung dient, wird «gehöselt» eingetragen. Während in der Schweiz pro Bienenvolk und Jahr rund zehn Kilo Honig der Norm entsprechen (mit grossen Schwankungen je nach Witterung), können Imker in der sardischen Macchia mit ihrem ganzjährigen, üppigen Blütenreichtum rund fünfmal soviel Honig ernten. Die sardische Götterspeise gilt deshalb als besonders delikat, weil die Macchia eine ideale Bienenweide ist. Honig, Mandeln und Nüsse sind denn auch die Grundstoffe vieler sardischer Süssigkeiten. Zudem ist Honig auch ein unvergleichlicher Kraftspender, hat er doch fünfmal mehr Kalorien

– 28 –

Überlässt man den Bienen einen leeren Kasten, bauen sie selber fantasievolle Waben.
als Milch, dreimal jene von Fleisch und doppelt so viele wie Eier.
Paradies mit Problemen Kurz: An sich wären die Gegebenheiten in der blütenreichen sardinischen Macchialandschaft für die Bienen und für den Imker mit überschaubarem Familienbetrieb (heute gut achtzig Völker) paradiesisch. Doch da gibt es ein Problem: Anfangs der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts wurde in Sardinien erstmals die Varroatose (Milbenseuche der Honigbienen) nachgewiesen, die anfangs der Siebzigerjahre vom Ural nach Europa verschleppt worden war. Nach Sardinien hätten es die Varroamilben von alleine nie geschafft, wenn sie nicht durch Grossimker vom italienischen Festland, die mit verseuchten Völkern als Wanderimker auf die Insel kamen, eingeschleppt worden wären. Doch wie soll man bei ganzjähriger Trachtvielfalt und dadurch ununterbrochener Sammeltätigkeit und Brutpflege ein krankes Bienen-

2 • 2021

Ein Schwarm hat sich in einem Orangenbaum verselbstständigt; er kann ohne den Imker überleben.
volk behandeln, das keine Winterpause macht wie bei uns? Während der Bruttätigkeit ist eine Varroa-Bekämpfung nicht möglich. Da hilft nur ein (leider notwendiger, aber nicht gerade sympathischer) Trick: Man ist gezwungen, im Sommer die Königin für einige Zeit einzusperren, damit sie keine Eier mehr legt und so einige Tage keine gedeckelte Brut vorhanden ist, womit dann, in diesem Zeitfenster, eine OxalsäureBehandlung möglich wird. Eine weitere Erschwernis für Imker im Süden stellt der wunderschöne, aber leider gefrässige Bienenfresser dar (vgl. Kasten).

Problem Bienenfresser

Er gehört zu den farbenprächtigs-

ten Vögeln der Welt und ernährt

sich hauptsächlich von Bienen,

Wespen und Hummeln – der kasta-

nienbraun-blaugrün gefärbte Bie-

nenfresser (Merops apiaster) mit

gelber Kehle. Typisch sind der

lange, spitze und leicht abwärts ge-

bogenen Schnabel, die langen

Pfeilflügel und die kurzen Beine (im

Bild gut sichtbar). Seine Insekten-

nahrung erbeutet er im schwalbenartigen Flug. Bienenfresser sind gesellig lebende

Vögel und brüten meist in Kolonien. Nach Sardinien kommen sie als Zugvögel Mitte

April vom Winterquartier in Afrika und kehren Mitte September dorthin zurück.

Für die Imker sind sie ein echtes Problem, und weil sie geschützt sind, dürfen sie auch

nicht bekämpft werden. Magenuntersuchungen toter Spinte wiesen Reste von bis zu

dreissig Bienen auf. Imker Luigi Deiana spricht aus Erfahrung: «Beim Auftauchen der

Vögel breitet sich in den Bienenvölkern Angst aus, die Arbeiterinnen getrauen sich

kaum auszufliegen. Besonders gefährdet sind Königinnen, weil sie ihrer Grösse wegen

langsamer fliegen. Ein weiselloses Volk aber ist dem Untergang geweiht».

Anders in der Schweiz: Hier ist der Bienenfresser für die Imkerei (vorderhand) keine

Gefahr. 1991 erfolgte die erste Brut; doch erst 2017 wurde die Zahl von hundert Brut-

paaren überschritten. Dieser Trend dürfte mit zunehmender Klimaerwärmung jedoch

anhalten.

hh

– 29 –

Luigi Deiana, nach getaner Arbeit: Imkern in der wilden Macchia – ein psychedelisches Erlebnis.

Im Einklang mit der Natur

Bei Imker Luigi Deiana spürt man seine grosse Naturverbun-

denheit; sein Arbeitsplatz ist die wilde, menschenleere

Macchialandschaft. Er weiss, dass er seine Bienenkasten

nicht an schattige Stellen platzieren darf, und dass er mit sei-

nen Ligustica-Bienen ruhig arbeiten muss; denn auch sie

sind von Natur aus sanft, nicht aggressiv und zudem arbeits-

tüchtig. «Böse Bienen», so ist er überzeugt, «sind auch eine

Frage des Imkers und seines Umgangs mit diesen Miniatur-

lebewesen.»

Wie er mit den Gaben der Natur mit Bedacht umgeht, zeigt

sich auch daran, dass er beim Vertrieb seiner Naturprodukte

nicht von seinen Kunden, sondern von seinen Freunden

spricht. Sein Prinzip ist der Direktverkauf im eigenen kleinen

Betrieb, wo seine Frau Fiorella die Produkteverarbeitung tä-

tigt, sowie auf Dorfmärkten (wo auch wir, in Villasimius, erste

Bekanntschaft mit ihm machten).

Daneben betreibt er auch Versandverkauf, vorab aufs italie-

nische Festland. Doch auch hier der kleine, sympathische

Unterschied: Seine Bienenprodukte-Preziosen verkauft er

nicht kübelweise an Grossisten, wie dies Grossimker tun,

sondern in Kleingebinden an seine vertraute Kundschaft.

Sein grösster Wunsch ist, dass seine Kinder das, was er aus

dem Nichts aufgebaut hat, einmal weiterführen können.

Nicht nur die südländischen Bienen haben uns imponiert –

auch ihr Imker.

x

Korrespondenzadresse: Heini Hofmann Zootierarzt und freier Wissenschaftspublizist Hohlweg 11 8645 Jona
© alle Bilder: Fiorella Di Luca


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