ARS MEDICI 17/2025
Inhaltsverzeichnis
Transplantation sparen: Hornhaut aus dem 3D-Drucker
Schäden an der Hornhaut des Auges beeinträchtigen weltweit Millionen von Menschen, aber wegen Mangels an Gewebespenden kann nur etwa 100 000 von ihnen pro Jahr mit einer Hornhauttransplantation geholfen werden. EmpaForscher arbeiten an einem transparenten, bioverträglichen Implantat aus dem 3D-Drucker. Damit können Defekte nahtlos und dauerhaft behoben werden.
Lebenslange motorische Entwicklungen: Normkurven in der Praxis anwenden
Fingerfertigkeit, Koordination oder Gleichgewicht sind während des ganzen Lebens äussert wichtig, verändern sich jedoch von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter. In welchem Lebensabschnitt ist unser Gleichgewicht am besten? Nehmen Fein- und Grobmotorik mit dem Alter immer mehr ab?
Erhöhen Softdrinks das Depressionsrisiko?
Mikrobiom verändert sich
Der Konsum von Softdrinks steht bei Frauen mit einem hö heren Risiko für eine Major Depression (MDD) und ausge prägteren Symptomen in Zusammenhang, möglicherweise aufgrund von Veränderungen im Darmmikrobiom, wie eine multizentrische Kohortenstudie aus Deutschland zeigte.
Kampf gegen Antibiotikaresistenzen: Keime wegleuchten
Licht an – Bakterien tot. So einfach könnte das Desinfizieren von Oberflächen sein. Empa-Forscher entwickeln eine Beschichtung, deren keimtötende Wirkung mittels Infrarotlicht aktivierbar ist. Die Kunststoffschicht ist hautverträglich und umweltfreundlich. Dafür besonders geeignet sind Oberflächen, die ständig mit Infektionserregern in Kontakt kommen, wie Türfallen in Spitälern oder Einrichtungsgegenstände in Operationssälen.
Rosenbergstrasse
«Die künstliche Intelligenz hält in der Medizin rasend schnell Einzug»
Die künstliche Intelligenz (KI) wird die Arbeit der Ärzte in den kommenden Jahren stark verändern, Diagnosen werden schneller und präziser, personalisierte Therapieentscheidungen einfacher. Zu den Höhepunkten des europäischen Jahrestreffens der Rheumatologen (EULAR) in Barcelona äusserte sich Dr. Adrian Forster von der Schulthess Klinik in Zürich. Lesen Sie über hilfreiche und «blödsinnige» KI, die Wege zur möglichst optimalen Therapieentscheidung und eine gänzlich neu beschriebene Erkrankung.
Osteoporose: Knochendichte im Zentrum des Managements
Das Risiko für osteoporotische Frakturen kann durch adäquate Therapien deutlich gesenkt werden. Obwohl die Behandlungsoptionen bislang überschaubar sind, ist beim Therapiemanagement sehr vieles zu beachten. Am diesjährigen Treffen der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Barcelona gab Prof. Dr. Bente Langdahl vom Universitätsspital Aarhus (DK) einen umfassenden Überblick.
Rheumatoide Arthritis: Behandlung bei Remission nicht komplett abbrechen
Das neue Update der EULAR-Empfehlungen enthält fünf übergreifende Grundsätze und nur noch neun Empfehlungen – zwei weniger als in den letzten Guidelines von 2022. Da man die neuen Empfehlungen «schlanker» habe halten wollen, so Prof. Dr. Josef Smolen von der Medizinischen Universität Wien am EULAR-Kongress in Barcelona, seien einige zusammengelegt oder geändert worden.
Lupus erythematodes: Neue Daten zu etablierten Therapien
Aktuell sind die therapeutischen Optionen beim systemischen Lupus erythematodes sehr begrenzt. Zur Verfügung stehen Malariamittel, allen voran Hydroxychloroquin, Immunsuppression sowie die beiden Biologika Belimumab und Anifrolumab. Zu diesen etablierten Therapien wurden in der jüngsten Vergangenheit Studiendaten publiziert, die wichtige Informationen für die Therapiegestaltung im klinischen Alltag liefern.
Lupusnephritis: EULAR-Empfehlung für Kombinationstherapien
Eine Nierenbeteiligung stellt eine häufige und klinisch schwerwiegende Komplikation des systemischen Lupus erythematodes (SLE) dar. Angesichts der verbesserten therapeutischen Optionen bei SLE hat die European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) ihre Empfehlungen für das Management der Lupusnephritis angepasst.
Hohes Erkrankungsrisiko: Ist eine vorbeugende Behandlung der Prä-RA sinnvoll?
Kann der Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis (RA) bei Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko durch eine medikamentöse Intervention verhindert werden? In einer bemerkenswerten «EULAR-Debatte» standen sich mit Prof. Dr. Jürgen Rech vom Uniklinikum Erlangen und Prof. Dr. Annette van der Helm-van Mil von der Universität Leiden zwei Kontrahenten mit sehr gegensätzlichen Ansichten gegenüber.
CAR-T-Zell-Therapie: Game-Changer in der Rheumatologie?
Die Depletion und das folgende «Reset» der B-Zell-Population mithilfe von CAR-T-Zellen sind ein Hoffnungsträger in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen, insbesondere bei den schwierig zu therapierenden und prognostisch ungünstigen Bindegewebserkrankungen. Zahlreiche innovative Zelltherapien auf Basis von CAR-T-Zellen befinden sich aktuell in klinischen Studien, wie eine Vielzahl von Präsentationen im Rahmen des EULAR 2025 zeigte.
Immer bessere Evidenz: Was Ernährung mit Rheuma zu tun hat
Epidemiologische Daten zeigen Zusammenhänge zwischen bekanntermassen ungesunden Ernährungsformen, insbesondere hoch verarbeiteten Lebensmitteln, und dem Risiko, eine entzündlich-rheumatische Krankheit zu entwickeln. Einen präventiven Effekt dürften hingegen Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D haben. Auch bei bereits bestehender Erkrankung scheint eine Supplementation mit Omega-3 Vorteile zu bringen.
Arthrose: Das lange Warten auf den grossen Durchbruch
Ungeachtet der grossen Erfolge in der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen bleibt ein zahlenmässig sehr relevantes Problem bislang weitgehend ungelöst: Arthrosen des Knies und der Hände. Nach wie vor gibt es keine Therapie, die die Progression aufhalten kann. Symptomkontrolle und Optimierung der Funktion sind jedoch – auch mit nicht medikamentösen Massnahmen – möglich. Studien zeigen bei erosiver Arthrose der Hände nun vielversprechende Ergebnisse für den Einsatz von Osteoporosemedikamenten.
Inhaltsverzeichnis
Kinder mit Neurodermitis: Nahrungsmittelallergie – wie abklären und therapieren?
Kinder mit einer Neurodermitis sind besonders gefährdet, eine IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Die Reaktionen können leicht bis lebensbedrohlich sein. Prof. Dr. Kirsten Beyer, Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, präsentierte wichtige Aspekte zu Diagnostik, Therapie und Prävention.
Impfung fördern, Krankheitsbild erkennen: Invasive Meningokokken-Meningitis
Heute ist die invasive Meningokokken-Erkrankung selten, aber nicht verschwunden. Es ist sehr wichtig, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen, jede Minute zählt. Prof. Dr. Christoph Aebi, Chefarzt der universitären Kinderklinik des Inselspitals, Bern, erläuterte das Krankheitsbild und Dr. Sandra Burri, Kinderärztin in der Praxis und Vizepräsidentin von Kinderärzte Schweiz, gab Ratschläge, wie Jugendliche für eine Impfung gewonnen werden können.
Die neue Impfstrategie: RSV-Epidemie erfolgreich eingedämmt
Während der RSV-Epidemien waren die Kinderspitäler stark überlastet. Operationen mussten verschoben werden. Letzten Winter wurden die Babys in ihrem ersten Lebensjahr mit Nirsevimab geschützt oder alternativ die Schwangeren geimpft. Dr. Pierre-Alex Crisinel, Département femme-mère-enfant, Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), Lausanne, zeigte, dass der Rückgang der RSV-Infektionen wirklich auf die Impfstrategie zurückgeführt werden kann und keine natürliche Fluktuation darstellt.
Rezidivierende oder chronische Nasensymptome: Wann ist eine Adenoidektomie indiziert?
Eigentlich ist die Indikation zur Adenoidektomie klar formuliert. Doch im klinischen Alltag bleiben oft Fragen offen zur Rolle der Begleiterkrankungen, Therapieoptionen oder Operationsrisiken. Prof. Dr. Nicolas Gürtler, Leiter Pädiatrische ORL-Klinik am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), erläuterte die aktuellen Richtlinien, die heutigen Operationstechniken und -risiken und allfällige Therapiealternativen.
Impressum
Editorial
In diesem Heft
Medien, Mode, Medizin
- Transplantation sparen: Hornhaut aus dem 3D-Drucker
- Lebenslange motorische Entwicklungen: Normkurven in der Praxis anwenden
- Erhöhen Softdrinks das Depressionsrisiko?
- Kampf gegen Antibiotikaresistenzen: Keime wegleuchten
- Rosenbergstrasse
Interview
Berichte
- Osteoporose: Knochendichte im Zentrum des Managements
- Rheumatoide Arthritis: Behandlung bei Remission nicht komplett abbrechen
- Lupus erythematodes: Neue Daten zu etablierten Therapien
- Lupusnephritis: EULAR-Empfehlung für Kombinationstherapien
- Hohes Erkrankungsrisiko: Ist eine vorbeugende Behandlung der Prä-RA sinnvoll?
- CAR-T-Zell-Therapie: Game-Changer in der Rheumatologie?
- Immer bessere Evidenz: Was Ernährung mit Rheuma zu tun hat
- Arthrose: Das lange Warten auf den grossen Durchbruch
Fokus Pädiatrie
- Inhaltsverzeichnis
- Kinder mit Neurodermitis: Nahrungsmittelallergie – wie abklären und therapieren?
- Impfung fördern, Krankheitsbild erkennen: Invasive Meningokokken-Meningitis
- Die neue Impfstrategie: RSV-Epidemie erfolgreich eingedämmt
- Rezidivierende oder chronische Nasensymptome: Wann ist eine Adenoidektomie indiziert?