Transkript
7 Fragen – 7 Antworten
Partner: Doetsch Grether AG
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Die Partner von doXmart ermöglichen es uns, den Ärzten und Ärztinnen mit Patientenapotheke optimale Einkaufskonditionen anzubieten: Ex-Factory-Preise ab erster OP und Verzicht auf zeilenabhängige Logistikkosten. Dafür gebührt unseren Partnern Dank. In dieser Rubrik stellen wir regelmässig einige von ihnen in unseren «doXmedical»-Ausgaben vor. Im Rahmen unserer Interviewreihe präsentiert sich heute das traditionsreiche Basler Familienunternehmen Doetsch Grether AG, das seit vielen Jahren erfolgreich eigene und renommierte internationale Marken in der Schweiz vertreibt und heute zu den Top 15 der Schweizer OTC-Firmen gehört. Die Fragen beantwortete Thomas Wyss, CEO.
1. Wer ist die Doetsch Grether AG eigentlich?
Doetsch Grether ist ein im Herzen von Basel ansässiges, traditionsreiches mittelgrosses Unternehmen in Familienbesitz. Wir sind spezialisiert auf Marketing und Vertrieb von Produkten in den Bereichen Pharma, OTC und Consumer Care. Unser Portfolio besteht aus unseren eigenen Marken, wie zum Beispiel den bekannten Grether’s Pastilles®, sowie internationalen Marken, die wir mit den eigenen Vertriebsmannschaften erfolgreich in der Schweiz anbieten. Unmittelbare Marktnähe ist unsere besondere Stärke. Wir handeln rasch und gehen auf Marktund Kundenbedürfnisse konsequent ein. Zufriedene Kunden und Partner schätzen unsere hohe Flexibilität sowie unser lösungsorientiertes, pragmatisches und partnerschaftliches Verhalten genauso wie unsere Verlässlichkeit.
2. In welchen Bereichen ist Doetsch Grether
vornehmlich tätig, und welches sind Ihre wichtigsten Produkte? Wir führen mit mehr als 30 Marken ein breites Sortiment an Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika.
Das Interview führte Claudia Reinke
wir eine limitierte Unterstützung für Forschungsprojekte und machen hauptsächlich Anwenderstudien.
Schwerpunkte unseres Portfolios sind die Bereiche Erkältung, Mineralstoffe, Muskeln und Gelenke sowie die Marke SULGAN® N gegen Hämorrhoiden. Jeder Leser hat vermutlich schon die bekannten Marken neo-angin®, Bi-Oil® oder Tiger Balm® in seinem Badezimmer gehabt und kennt Grether’s Pastilles®, die für ihre Linderung bei Hals- und Stimmbeschwerden und den unnachahmlich guten Geschmack international bekannt sind. Für die Ärzteschaft ist vor allem Magnesium Diasporal® 300 als Co-Faktor in mehr als 300 enzymatischen Reaktionen das Präparat der Wahl. Quilonorm®, Calmerphan-L® und Testpack® sind weitere bekannte Marken für die Ärzte.
3. Betreiben Sie eigene Forschung, oder en-
gagieren Sie sich bei Forschungsprojekten von Partnerfirmen? In welchen Bereichen? Was ist dabei zu erwarten? Wir haben viele Präparate mit bekannten Wirkstoffen und abgesicherter Wirksamkeit. Bereits mit mittlerer Stichprobengrösse erzielen unsere Herstellpartner in internationalen klinischen Studien signifikante Resultate. In der Schweiz bieten
4. Welches sind Ihre grössten Sorgen – vom
Markt her, aber auch gesundheitspolitisch? Wie viele andere Pharmafirmen, aber auch Ärzte, sind wir unter einem ständigen Margendruck. Wenn langjährig erprobte Arzneimittel oder Therapieformen nicht mehr kostendeckend in unserem Land angeboten werden können, führt dies zu einem Qualitätsverlust für die Patienten und die Ärzteschaft. Doetsch Grether fokussiert daher auf die nachhaltige Vermarktung innovativer und wirksamer Arzneimittel.
5. Was dürfen die Ärzte heute und in Zukunft
von Doetsch Grether erwarten? Was ist für den Arzt das Besondere an Ihrem Unternehmen? Sind Sie im Bereich Fortbildung aktiv? Als Schweizer Firma mittlerer Grösse legen wir Wert auf einen vertrauensvollen persönlichen Kontakt mit allen Partnern im Gesundheitsbereich. Das breite Portfolio von Doetsch Grether bietet zahlreiche wirksame Lösungen in so vielen Indikationen, dass die Ärzteschaft jeglicher Fachrichtung immer grosses Interesse an der Zusammenarbeit mit uns hat.
Die Firma Doetsch Grether AG mit Sitz in Basel wurde 1899 als Apotheke gegründet.
• Anzahl Mitarbeiter: 60 • Marktstellung in der Schweiz:
Unter den Top 15 der Schweizer OTC-Firmen. Die Schweiz ist der wichtigste Absatzmarkt, die Produkte werden aber auch in 20 internationalen Märkten vertrieben. • Die grössten eigenen Marken sind Grether’s Pastilles®, neo-angin®, Sulgan®, Omega-life® und Pernaton®. • Doetsch Grether vertreibt renommierte internationale Marken in der Schweiz, wie zum Beispiel Magnesium Diasporal®, Blistex®, Bi-Oil® oder Tiger Balm®. • Die Deo-Marke MUM® vertreibt Doetsch Grether im Lizenzgeschäft in vielen Ländern weltweit. • Im Rahmen des Innovationsprozesses werden Verbraucherbedürfnisse analysiert und ständig neue Produkte entwickelt.
Thomas Wyss arbeitet seit 2008 bei Doetsch Grether und ist seit 2013 CEO. Er ist sportlich aktiv und bestens vernetzt in der Healthcare-Branche.
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Die Organisation und Teilnahme an Fortbildungen und Kongressen ist bei uns selbstverständlich. Neben den Weiterbildungen für die Ärzteschaft bieten wir mit unserer DG-Academy auch ein spezifisches Weiterbildungsangebot für das Apothekenpersonal.
6. Was macht Ihnen am meisten Sorgen im
Verhältnis zur Ärzteschaft in Klinik und Praxis? Wie sehen Sie die Entwicklung der medizinischen Versorgung in der Schweiz aus Sicht der Industrie? Wir erleben vermehrt die Grenzen der «Economic Based Medicine» auch in unseren Kontakten mit Ärzten. Die medizinische Versorgung in der Schweiz ist im internationalen Vergleich auf sehr hohem Niveau, und wir sind zuversichtlich, dass die neuen Modelle in der Schweiz auch dazu beitragen werden.
7. Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit
mit selbstdispensierenden Ärzten? Gibt es et-
was, dass Sie sich von den Ärzten wünschen
würden?
Diese Zusammenarbeit ist für uns sehr wichtig,
wir arbeiten seit vielen Jahren sehr gut und eng
mit selbstdispensierenden Ärzten.
Wir bedauern aber den mangelnden politischen
Einbezug in Gesundheitsfragen gegenüber ande-
ren Akteuren. Wir wünschen uns von den Ärzten,
dass sie weiterhin die Patienten im Zentrum ihrer
Tätigkeit sehen und zusammen mit der Industrie
aktiv an der qualitativen Sicherung und Stärkung
unseres Gesundheitssystems zugunsten der Pa-
tientinnen und Patienten arbeiten.
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Galenus-von-Pergamon-Preise 2017 für innovative Arzneimittel
Mit dem auch international anerkannten Galenus-von-Pergamon-Preis (Prix Galien) werden jährlich nicht nur herausragende Leistungen in der pharmakologischen Grundlagenforschung, sondern auch die Entwicklungen innovativer Arzneimittel gewürdigt. Nach geheimer Wahl durch eine 14-köpfige Expertenjury konnten die gekürten Preisträger in den Kategorien «Primary Care», «Specialist Care» und «Orphan Drugs» im Oktober 2017 ihre Auszeichnungen in Berlin in Empfang nehmen.
In der Kategorie «Primary Care» ging der Galenus-Preis an das Kombinationspräparat Sacubitril/ Valsartan (Entresto®) von Novartis. Bei dem Medikament handelt es sich um den ersten Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor, der bei Patienten mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (NYHA II–IV) das Überleben verlängern, die Morbidität reduzieren und die Lebensqualität verbessern kann. Die chronische Herzinsuffizienz – ein internistisches Krankheitsbild mit steigender Prävalenz – ist für die Betroffenen aufgrund der zunehmenden Dyspnoe und der abnehmenden Leistungsfähigkeit mit einer deutlichen Minderung der Lebensqualität verbunden. Klinische Studien konnten zeigen, dass sich Prognose und Lebensqualität der Patienten mit Sacubitril/Valsartan signifikant bessern lassen. Das Medikament ist seit Herbst 2015 in der Schweiz zugelassen. In der Kategorie «Specialist Care» wurde der Interleukin-5-Antikörper Reslizumab (Cinqaero®) von Teva ausgezeichnet. Reslizumab reduziert
die Zahl eosinophiler Granulozyten und verrin-
gert damit bei Patienten mit schwerem eosino-
philem Asthma bronchiale die Exazerbations-
frequenz, was zu einer Verbesserung der
Lungenfunktion und der Lebensqualität der Be-
troffenen führt. Reslizumab ist seit November
2017 als Zusatztherapeutikum bei Patienten mit
schwerem eosinophilem Asthma in der Schweiz
zugelassen.
In der Kategorie «Orphan Drugs» werden Arz-
neimittelinnovationen für Patienten mit selte-
nen Krankheiten gewürdigt. 2017 vergab die
Jury den Preis an Venetoclax (Venclyxto®), das
von Abbvie (in Zusammenarbeit mit Roche)
entwickelt wurde. Venetoclax ist der erste hoch-
spezifische orale Wirkstoff, der das B-Zell-Lym-
phom-2-Protein (BCL-2) bei Hochrisikopatien-
ten mit chronisch lymphatischer Leukämie
hemmt. Dadurch wirkt es der Überexpression
des antiapoptotisch wirkenden Proteins und so
der Förderung des malignen Zellwachstums ent-
gegen. Bisherige Untersuchungen zur Wirksam-
keit und Verträglichkeit zeigen hohe Ansprech-
raten, einen raschen Wirkungseintritt und ein
beherrschbares Nebenwirkungsprofil. In der
Schweiz ist Venetoclax bis anhin noch nicht zu-
gelassen.
CR
Quelle: Broschüre Galenus-von-Pergamon-Preis 2017; Springer Medizin Gala 2017.
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