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EDITORIAL

Mehr Priorität für Hautkrankheiten!

«Trotz ihrer erheblichen Belastung ist das Bewusstsein für Hautkrankheiten nach wie vor gering - sowohl beim Gesundheitspersonal als auch in der breiten Öffentlichkeit.» Zu diesem Ergebnis kamen die Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ende Mai auf der «78. World Health Assembly». Um das zu ändern, verabschiedeten die Vertreter der WHO-Mitgliedsstaaten dort die Resolution «Skin diseases as a global public health priority», mit der die Hautkrankheiten national und international auf die gesundheitspolitischen Agenden gesetzt werden (1). Damit wird die globale Priorität von Hautkrankheiten in der Gesundheitsversorgung hervorgehoben und die Reihe wegweisender Resolutionen, wie zum Beispiel auch jener zur Psoriasis aus dem Jahr 2014, fortgesetzt.
Die Resolution adressiert die erkannten Lücken, die nach Einschätzung der WHO dringende Massnahmen erforderlich machen. Denn Hautkrankheiten, so die Resolution, gehörten zu den sichtbarsten Erkrankungen, sie führten daher häufig zu Stigmatisierung, Diskriminierung und emotionalem Leid. Doch trotz ihrer erheblichen Belastung sei das Bewusstsein für die Bedeutung der Hautkrankheiten für die Betroffenen nach wie vor gering. Mit einer guten Ausbildung, den richtigen Medikamenten und einem effektiven Management liessen sich Hautkrankheiten heute gut behandeln, betont die WHO.
Die WHO-Resolution fordert daher koordinierte Massnahmen auf Länderebene für alle Hautkrankheiten – Stärkung der

Finanzierung und der Humanressourcen, Überwachung, Aufbau von Kapazitäten, Labordiagnosekapazitäten, Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln, Integration mit anderen Programmen, innovative Modelle der Leistungserbringung und Forschung. Es bleibt zu hoffen, dass diese Resolution die Dermatologie stärker in das Bewusstsein rückt. Dermatologie ist wichtig, sie entwickelt sich weiter wie kaum ein anderes Fach und wird auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren.
Dass auch die Allergologie im Wandel begriffen ist und vor neuen Herausforderungen steht, macht das aktuelle Heft deutlich. Nach der Pollensaison ist vor der Pollensaison – und immer mehr auch schon wieder mittendrin, denn die Allergene fliegen immer länger und zum Teil auch immer intensiver. Der Klimawandel bringt uns nicht nur veränderte Expositionen, sondern auch veränderte Allergene. Die globale Mobilität begünstigt die Verbreitung von Neobiota, die zum Teil ebenfalls eine erhebliche allergologische Relevanz besitzen. Das ist eine kurze Zusammenfassung dessen, was Sie in diesem Heft erwartet. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Herzlichst, Ihre Adela Žatecky
Referenz: 1. WHO: Seventy-eighth World Health Assembly – Daily
update: 24 May 2025. Online unter https://www.who. int/news/item/24-05-2025-seventy-eighth-world-health-assembly---daily-update--24-may-2025

dermatologie & ästhetische medizin  2 | 2025

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