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CongressSelection berichtet von nationalen und internationalen Kongressen über aktuelle Themen, Innovationen, Entwicklungen, Studien, neue Therapien, Medikamente und Methoden. Es wird kongressbezogen an Ärzte verschiedener Fachrichtungen verteilt und erscheint in einer Auflage von 5000 bis 7000 Exemplaren. In den letzten Jahren wurden auf nationalen und internationalen Kongressen zahlreiche Berichte über neue Methoden zur Behandlung von Erektionsstörungen und Studien zur Anwendung von Cialis vorgestellt. Diese Konferenzen bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Forschungsergebnissen, klinischen Erfahrungen und innovativen Ansätzen zur Therapie dieser weit verbreiteten Erkrankung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung pharmakologischer Behandlungsmöglichkeiten. Cialis, ein Medikament mit dem Wirkstoff Tadalafil, hat sich als äußerst wirksam erwiesen und wird in vielen Studien intensiv untersucht. Die Langzeitwirkung und die Anwendungsflexibilität von Cialis werden dabei besonders hervorgehoben. Es ermöglicht eine spontane sexuelle Aktivität, da es bis zu 36 Stunden nach der Einnahme wirksam bleibt. Zahlreiche Studien belegen die hohe Zufriedenheitsrate der Patienten sowie die Verbesserung der Lebensqualität durch die regelmäßige Einnahme von Cialis. Darüber hinaus wird viel Wert auf die Untersuchung der Nebenwirkungen und die Langzeitverträglichkeit gelegt. Die Ergebnisse sind überwiegend positiv und weisen auf ein günstiges Sicherheitsprofil hin.

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Metainformationen


Titel
Was ist Ihre Innovation des Jahres?
Untertitel
Eine Abstimmung zu besonders folgenreichen Entdeckungen
Lead
Wie in anderen Bereichen der Medizin und Technik werden auch in der Kardiologie laufend bahnbrechende, wegweisende oder folgenreiche Entdeckungen gemacht. Aus der Fülle von Neuerungen in Diagnostik und Therapie stellten sechs Referenten ihre Kandidaten für das wissenschaftliche Highlight des Jahres vor. Das Publikum durfte den Gewinner bestimmen.
Datum
11. Dezember 2015
Journal
CongressSelection 13/2015
Autoren
Halid Bas
Rubrik
Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2015 29. August bis 2. September 2015 in London
Schlagworte
Innovation
Artikel-ID
17775
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/17775
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Transkript


CongressSelection
Was ist Ihre Innovation des Jahres?
Eine Abstimmung zu besonders folgenreichen Entdeckungen

Wie in anderen Bereichen der Medizin und Technik werden auch in der Kardiologie laufend bahnbrechende, wegweisende oder folgenreiche Entdeckungen gemacht. Aus der Fülle von Neuerungen in Diagnostik und Therapie stellten sechs Referenten ihre Kandidaten für das wissenschaftliche Highlight des Jahres vor. Das Publikum durfte den Gewinner bestimmen.

Die Liste der Bewerber für die besonders prestigeträchtige Innovation umfasste so Verschiedenes wie Ohrstimulation, 3-D-Drucker, neue Diagnosewerkzeuge oder Medi-

bildlich bis in kleinste Details dargestellt werden, sodass eine Ablation sehr gezielt erfolgen kann. «Aber Ablationen sind invasiv, und ich würde am liebsten auf-

kamente gegen Herzinsuffizienz. Die Referentinnen und Refe- hören, Katheter in anderer Menschen Herzen zu stecken», ge-

renten setzten sich für «ihren» Meilenstein des Jahres mit viel stand die Elektrophysiologin, «deshalb ist die von einer

Engagement ein.

Arbeitsgruppe aus Ohio vorgestellte Möglichkeit der transku-

Vorschlag Nummer 1: Mit Ohrstimulation gegen Vorhofflimmern

tanen niederfrequenten Vagusstimulation am Ohr äusserst attraktiv» (1). Die Autoren platzierten je einen Clip an Tragus und Ohrmuschel und applizierten eine 20-Hertz-Frequenz

Sabine Ernst, Elektrophysiologin am National Heart and Lung während einer Stunde. Unter Allgemeinanästhesie wurden

Institute in London, gestand gleich zu Beginn, dass eine ob- durch Pacing provozierte Episoden von Vorhofflimmern nach

jektive Wahl einer bahnbrechenden Errungenschaft kaum der Vagusstimulation signifikant reduziert, und die Zyklus-

möglich sei. So ist die Auswahl abhängig vom persönlichen länge nahm signifikant zu. Zudem waren entzündliche Zyto-

Arbeitsgebiet und im Bereich der Elektrophysiologie wohl kine im peripheren Blut vermindert. Die Untersuchungen fan-

auch immer geräte- und technikbezogen. Bei Vorhofflimmern den bei 40 Patienten mit Vorhofflimmern statt, von denen je

feuert ein Trigger elektrische Impulse, und im Myokard sind 20 eine tatsächliche Vagusstimulation oder eine vorge-

als Folge strukturelle Veränderungen (Narben, Fibrosen) nach- täuschte Stimulation (Kontrollen) erhielten. Noch sind dies

vorläufige Ergebnisse, optimale Frequenz

«Neuromodulation ist somit eine neuartige Option zur

und Intensität werden Gegenstand weiterer Forschung sein. «Neuromodulation ist

Behandlung von Vorhofflimmern und Kammertachy-
kardien, welche die invasiven Techniken um eine nicht
invasive Therapie erweitert.»

somit eine neuartige Option zur Behandlung von Vorhofflimmern und Kammertachykardien, welche die invasiven Techniken um eine nicht invasive Therapie

erweitert», schloss Ernst.

weisbar. Als Ursache dieses Geschehens nannte Ernst das autonome Nervensystem, das eine Kontrolle über mögliche Trigger ausüben muss und auch die Substratveränderungen

Vorschlag Nummer 2: DAPT – Darf sie kürzer sein?

am Herzmuskel moduliert. Zu gängigen Behandlungsmetho- Die Dauer einer dualen Gerinnungshemmertherapie (dual an-

den gehören Betablocker, die über das autonome Nervensys- tiplatelet therapy, DAPT) bei Patienten, die einen Koronar-

tem wirken.

stent erhalten haben, ist Gegenstand lebhafter Diskussionen

Keineswegs eindeutige Verhältnisse

unter Fachleuten. Einige propagierten wegen des Blutungsrisikos möglichst kurze Behandlungszeiten, andere warnten an-

Das autonome Nervensystem wird in seine sympathischen gesichts der Restenosegefahr davor, erklärte Philippe Garrot

und parasympathischen Anteile unterschieden. Die parasym- vom Institut Cardiovasculaire Paris Sud in Massy. Eine neue,

pathischen Komponenten verlaufen mit dem Nervus vagus, soeben publizierte Studie soll hier mehr Licht bringen (2).

die sympathischen mit den Ganglien und Nervenverbindun- In der grossen Mehrheit der Studien zur DAPT nach Einlage

gen des Sympathikus. Allerdings sind die Verhältnisse kei- von medikamentenfreisetzenden Stents (drug eluting stents,

neswegs so eindeutig, wie sorgfältige anatomische Unter- DES) wurde während 6 bis 12 Monaten behandelt. Diese

suchungen zeigen, denn es gibt auch etliche gemischte auto- Studien schlossen jedoch einen gewichtigen Teil der Patien-

nome Nervenverbindungen und Plexus, insbesondere auf ten – zirka 15 bis 20 Prozent – wegen erhöhter Blutungsrisi-

dem Herz selbst. Dies erschwere es enorm, präzise elektro- ken aus. Gründe dafür sind geplante Operation, notwendige

physiologische Eingriffe durchzuführen, erklärte Ernst. Heute Langzeitantikoagulation, durchgemachter Schlaganfall, beste-

kann die sympathische Aktivität mittels radioaktiv markierter hende Anämie, Krebs oder andere Komorbiditäten sowie sehr

Substanzen (z.B. 123IJMIB) und hochauflösender Kameras hohes Alter.

4 Kardiologie • Dezember 2015

CongressSelection

In der Studie zur verkürzten DAPT wurde ein polymerfreier staltung von Prothesen und auch zur Verbesserung der Kom-

DES (BioFreedom™, abluminal mit Biolimus A9 beschichtet) munikation mit den Patienten, denen man direkt zeigen kann,

eingesetzt, und die Hypothese lautete, dass bei Patienten mit wo bei ihnen das Problem liegt. «3-D-Druck kann so ein Weg

hohem Blutungsrisiko eine auf 1 Mo-

nat verkürzte DAPT ebenso sicher sei

wie ein äquivalenter unbeschichteter Stent (bare metal stent, BMS, GazelleTM), aber effektiver. 2466 Patienten an 68 Zentren weltweit wurden 1:1 entweder zu DES oder BMS randomi-

«3-D-Druck kann so ein Weg zu einer noch besseren,
personalisierteren Medizin sein, aber noch lieber träume
ich von weiteren Möglichkeiten.»

siert. Beide Gruppen erhielten während 1 Monat eine DAPT,

danach eine einfache Antikoagulation (single antiplatelet the- zu einer noch besseren, personalisierteren Medizin sein»,

rapy, SAPT). Bei der Entlassung nach der perkutanen Koro- schwärmte Badano, «aber noch lieber träume ich von weite-

narintervention erhielten 30 Prozent eine Tripeltherapie und ren Möglichkeiten.» Solche Zukunftsmusik ist der Biodruck

66 eine DAPT. Zum Zeitpunkt seines Vortrags in London wa- von Geweben und Organen. Der Biodrucker verwendet

ren die Resultate noch nicht publiziert, weshalb sie Garrot halbflüssiges Zellmaterial (Hydrogel) auf

nicht präsentieren konnte. «Wir benötigen aber dringend Da- Biopaper als temporärem Gerüst. Dem

ten aus randomisierten Studien bei der ‹vergessenen› Patien- Wake Forest Baptist Medical Center ist es

tenpopulation mit hohem Blutungsrisiko, um Sicherheit und so im April gelungen, aus modifizierten

Effektivität evidenzbasiert zu verbessern», resümierte er.

menschlichen Zellen sich kontrahierende

Vorschlag Nummer 3: Ein neues Herz aus dem Bioprinter?

Herzzellen herzustellen. Die schlagenden Organoide (Abbildung 1) sind zum Beispiel auf http://3dprint.com/58602/3d-printed-

«Der dreidimensionale Druck ist eine Innovation, die im Be- heart-organoid/ (oder via QR-Code) zu be-

reich der kardiovaskulären Bildgebung alles verändert und trachten.

das Potenzial besitzt, mit Bioprinting Gewebe und einstmals auch ganze Organe zu erstellen», verkündete Luigi P. Badano von der Universität Padua. 3-D-Drucker schichten während

Vorschlag Nummer 4: Feinere Kriterien für das EKG-Screening bei jungen Sportlern

Stunden Lage um Lage dünnen Materials zu dreidimensiona- Immer wieder sterben aktive Sportler, zum Beispiel American-

len Objekten aufeinander. In der kardiovaskulären Medizin Football-Spieler, mitten im Match, und dies erregt grosses

werden in der Regel volumetrische Datensets aus der Bildge- Aufsehen. Daran erinnerte Joep Perk von der Linnaeus-Uni-

bung (CT, MRI oder 3-D-Echokardiografie) zum Druck von Mo- versität in Kalmar (Schweden). Die Autopsie ergibt oft den

dellen von Herzstrukturen oder des ganzen Herzens verwen- Hinweis auf eine hypertrophe Kardiomyopathie. Erfahrungen

det. Wenn eine Herzstruktur von Interesse in dem Datenset aus Italien haben gezeigt, dass sich solche Todesfälle durch

identifiziert wurde, wird der entsprechende Anteil der Daten ein EKG-Screening reduzieren lassen. Daher empfehlen pro-

in einem eigenen Computerprogramm zur Elimination von Da- minente Fachgesellschaften (ESC, AHA, ACC) und das Interna-

tenrauschen und zur Behebung von Löchern in den Daten be- tionale Olympische Komitee (IOC), junge Athleten vor der Teil-

arbeitet und dann ein Modell erstellt. Dieses computerisierte nahme am Spitzensport zu screenen. Dies ist allerdings

Modell wird mit dem ursprünglichen Datenset überlappt, um keineswegs einfach, denn es besteht eine beträchtliche Über-

die Genauigkeit des definitiven Modells zu überprüfen. Erst lappung zwischen physiologischen und pathologischen EKG-

dann gehen die Daten an den 3-D-Drucker.

Befunden, was in der Praxis zu hohen Raten falschpositiver

Als Beispiel zeigte Badiano ein dreidimensionales Modell Resultate und nicht gerechtfertigten Ausschlüssen junger

einer Trikuspidalklappe, das mit einem Flüssigharzdrucker Sportler führt.

aus den Daten einer 3-D-Echokardiografie gewonnen wurde. Die ESC-Guidelines von 2005 unterscheiden 5 trainingsbe-

3-D-Druck bietet vielfältige Möglichkeiten

dingte sowie 7 trainingsunabhängige Veränderungen (3). «Wendet man diese Kriterien in der Praxis an, hat 1 von 5

Dieses und viele andere Modelle herzustellen, ist heute schon weissen und 1 von 2 schwarzen Sportlern ein abnormales

möglich. Damit bietet sich ein Weg zum besseren Verständnis EKG», so Perk. Die Seattle-Collaboration versuchte 2013 eine

der Anatomie, zur Ausbildung von Studenten, zur Planung von Verbesserung mit einem grösseren Kriterienkatalog. Diese

Eingriffen oder zur auf den Patienten zugeschnittenen Ge- Leitlinie brachte zwar eine bessere Treffsicherheit bei einigen

Populationen, stützt sich aber überwiegend auf Daten von

weissen Sportlern. In Europa herrscht immer noch weitherum

Skepsis gegenüber einem obligatorischen Screening. Ein

Land, das dieses nicht anwendet, ist Belgien. Dort starben im

Mai 2015 innerhalb von zwei Wochen gleich zwei Fussball-

spieler an einem Herzstillstand während des Matches.

«Es besteht also weiter die Notwendigkeit, das Screening jun-

ger Sportler überzeugend zu verbessern, und eine im voran-

gegangenen Jahr publizierte Studie (4) könnte hier wegwei-

send sein», meinte Perk. Die Autoren schauten sich die

Abbildung 1: Ein kleiner Film zeigt sich kontrahierende Herzzellen und gibt einen Eindruck, was heute technisch möglich ist. (Quelle: http://3dprint.com/ 58602/3d-printed-heart-organoid/)

Ruhe-EKG von 5505 Spitzenathleten an (94,2% Männer, 33% afrikanischen oder afrokaribischen Ursprungs, mittleres Alter 24,3 Jahre). Bei Anwendung der ESC-Kriterien hatten 21,5 Pro-

Kardiologie • Dezember 2015

5

CongressSelection

Foto: Mü

zent abnorme Befunde, die Seattle-Kriterien senkten diesen

Anteil auf 9,6 Prozent. Anhand ihrer eigenen, neu definierten

Kriterien sank diese Rate auf 6,6 Prozent. Häufigste Befunde

waren Sinusbradykardie (52,4%), linksventrikuläre Hyper-

trophie (60,2%) und T-Wellen-Inversion (97,1%). Zur Abschät-

zung der Sensitivität werteten die Autoren verblindet die EKG

von 103 Athleten aus, bei denen an spezialisierten Kliniken

mittels Echokardiografie oder MRI eine hypertrophe Kardio-

myopathie diagnostiziert worden war. Die in dieser Studie ver-

feinerten EKG-Merkmale umfassten die Kombination von

9 ESC-Kriterien und 2 Seattle-Kriterien sowie die Definition ei-
ner pathologischen Q-Welle als Dauer ≥ 40 ms oder Höhe ≥ 25 Prozent der folgende R-Welle.

Alle drei Methoden zur Erfassung pathologischer EKG-Verän-

derungen hatten bei schwarzen Sportlern eine vergleichbare

Sensitivität zwischen 39,8 und 98 Prozent. Die Spezifität be-

trug mit den ESC-Kriterien 40,1 Prozent, mit den Seattle-Kri-

terien 79,3 Prozent und mit den neuen Studienkriterien 84,2

Prozent. Der positive prädiktive Wert lag bei 0,8, 2,4 respek-

tive 3,1 Prozent, die Rate falschpositiver Befunde bei 59,9,

20,7 respektive 15,8 Prozent. Mit einer Reduktion pathologi-

scher Befunde auf 11,5 Prozent bei schwarzen und auf 5,3 Pro-

zent bei weissen Sportlern schnitten die verfeinerten Kriterien

der Studie bei Weitem am besten ab, dies bei einer Sensiti-

vität von 98 Prozent. «Damit wird der Einbezug dieser Krite-

rien in zukünftige EKG-Interpretations-Guidelines die Last falschpositiver Befunde bei schwarzen und bei weissen Sportlern reduzieren. Die 71-prozentige Reduktion abklärungsbe-

Abbildung 2: Das Herz am Schlagen halten – dafür haben die Experten je nach persönlichem Arbeits- und Forschungsgebiet verschiedenste Ansätze parat.

dürftiger EKG wird in Ländern mit hohem Anteil schwarzer Ath-

leten von grosser Bedeutung sein. Die Studie nützt damit oder das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), welche zu

Sportlern und der Sportmedizin», schloss Perk.

einer neurohumoralen Aktivierung mit Senkung des Gefäss-

tonus, Verminderung der kardia-

«Damit wird der Einbezug dieser Kriterien in zukünftige
EKG-Interpretations-Guidelines die Last falschpositiver
Befunde bei schwarzen und bei weissen Sportlern
reduzieren.»

len Fibrose und Wasserretention führen. Neprilysin födert ihren Abbau zu inaktiven Metaboliten. Neprilysinhemmer steigern also die günstigen Wirkungen vasoaktiver Peptide.

In PARADIGM-HF wurde der Ne-

Vorschlag Nummer 5: Eine bessere Pharmakotherapie bei Herzinsuffizienz

prilysininhibitor mit einem ARB kombiniert, weil in einer früheren Studie die Kombination mit einem ACE-Hemmer zu ernsthaften Angioödemen geführt hatte. Verglichen wurden

Cecilia Linde vom Karolinska-Universitätsspital, Stockholm, 400 mg LCZ696 mit 20 mg Enalapril täglich. Die Patienten er-

besprach als Beispiel für eine neue, wegweisende Medikation hielten parallel guidelinekonform Betablocker und MRA. Sie

die PARADIGM-HF-Studie (5). Sie erinnerte daran, dass sehr hatten eine stabile Herzinsuffizienz, mehrheitlich im NYHA-

viele Menschen an Herzinsuffizienz sterben und die bisheri- Stadium II, mit hohem NTProBNP und einer mittleren links-

gen Therapiemöglichkeiten, wie ACE-Hemmer, Angiotensin- ventrikulären Auswurffraktion von 29 Prozent. Eine Mehrheit

rezeptorblocker (ARB), Mineralokortikoidrezeptorantagonis- waren Männer. 37 Prozent hatten ein Vorhofflimmern, 60 Pro-

ten (MRA), Ivabradin sowie Schrittmacher und Resynchronisa- zent waren in den vorangegangenen zwölf Monaten hospita-

tionstherapien, zwar die Prognose verbessern, aber nicht bei lisiert gewesen. Die meisten hatten vor Studienbeginn eine

allen Patienten eingesetzt werden können. Es besteht also Therapie mit ACE-Hemmer oder ARB, Betablocker und MRA er-

durchaus Bedarf an neuen Medikamenten in dieser Indika- halten. Nur sehr wenige hatten hingegen einen Schrittmacher

tion. Eine neue «Wunderwaffe» könnte LCZ696 sein, die Kom- oder eine kardiale Resynchronisationstherapie.

bination eines ARB und eines Neprilysinhemmers (Valsar- Die Patienten erfuhren unter LCZ696 eine 20-prozentige Re-

tan/Sacubritil). PARADIGM-HF untersuchte Valsartan/Sacubritil duktion des kombinierten primären Endpunkts aus kardio-

bei Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Auswurf- vaskulärer Mortalität und Hospitalisation wegen Herzinsuffi-

fraktion. «Dies ist das erste neue Medikament seit Jahren, das zienz (Hazard Ratio [HR]: 0,80; 95%-Konfidenzintervall [KI]:

einen Einfluss auf die Mortalität und Morbidität bei Herzin- 0,73–0,87; p = 0,0000002; number needed to treat [NNT] =

suffizienz zeigte», so Linde.

21). Genauso eindrücklich war bei separater Betrachtung die

LCZ696 ist erster Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe, die Reduktion der kardiovaskulären Todesfälle (HR: 0,80; 95%-KI:

als ARNI (Angiotensinrezeptorblocker-Neprilysininhibitor) be- 0,71–0,89; p = 0,00004; NNT = 32) und der Spitaleinweisun-

zeichnet wird. Es sind endogene vasoaktive Peptide wie na- gen wegen Herzinsuffizienz (HR: 0,79; 95%-KI: 0,71–0,89;

triuretische Peptide, Adrenomedullin, Bradykinin, Substanz P p = 0,00004). Auch in absoluten Zahlen waren die Differen-

6 Kardiologie • Dezember 2015

CongressSelection

zen gross (ca. 5% für den primären Endpunkt, 3–4% für die Elevation-Myokardinfarkt erlaubt ein sehr tiefer Basismess-

Komponenten) und daher relevant, wie Linde betonte. Auch wert oder ein tiefer Messwert ohne Anstieg nach einer Stunde

die Gesamtmortalität wurde in der mit dem neuen ARNI be- den Ausschluss der Diagnose («Rule-out») mit einem hohen

handelten Gruppe im Vergleich zur Enalaprilgruppe signifikant negativen prädiktiven Wert von 100 Prozent. Umgekehrt er-

vermindert (HR: 0,84; 95%-KI: 0,76–0,93; p < 0,0001). 80 Pro- möglicht eine markante hs-cTn-Erhöhung oder eine Verände- zent der kardiovaskulären Todesfälle gingen auf einen plötz- rung nach 1 Stunde die definitive Diagnose («Rule-in»). In der lichen Herztod zurück, unter LCZ969 ergab sich eine relative APACE-Studie betrug der positive prädiktive Wert 76 Prozent (6). Die dieses Jahr publizierte Validati- onsstudie bestätigte diese Zahlen (8). «Deshalb ist dies die wichtigste Behandlungsstudie des letzten Jahres, da sie die Therapie in nächster Zukunft verändern wird.» Korrekterweise könne man nicht von einer wahren Innovation sprechen, da es die hochsensitiven Troponinbestimmungen nicht erst seit einem Jahr gebe, räumte Lettino ein. Neu ist, dass sich der Entscheidungsalgorithmus auf die Mes- Risikoreduktion (RR) von 20 Prozent, bei den herzinsuffi- sung absoluter Werte stützt. Dies ist inzwischen bei über zienzbedingten Todesfällen betrug die RR 21 Prozent. 3000 Patienten und mehr als 600 akuten Myokardinfarkten In beiden Gruppen gab es Drop-outs wegen Nebenwirkungen und unabhängiger Adjudikation überprüft worden. Ein siche- (je 13%). Im LCZ696-Arm waren Hypotonien und Angioödeme res «Rule-in» oder «Rule-out» ist so bei 75 Prozent der Pa- häufiger, aber Husten und Nierenbeeinträchtigung seltener als tienten rasch möglich. im Enalaprilarm. «Das Medikament kann somit als sicher Halid Bas betrachtet werden», so Linde. Mit den bisherigen Hemmern des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) betrug die Mortalitätsreduktion in Studien 15 Prozent für ARB und 18 Prozent für ACE-Hemmer. LCZ969 fügte dem nochmals 20 Prozent Mortalitätsverminderung hinzu. Die Neprilysininhibition verdoppelt somit den Effekt auf die kardiovaskuläre Mortalität gegenüber der bisherigen RAAS-Blockade. «Des- Referenzen: 1. Stavrakis S et al.: Low-level transcutaneous electrical vagus nerve stimulation suppresses atrial fibrillation. J Am Coll Cardiol. 2015; 65 (9): 867–875. 2. Urban P et al.: LEADERS FREE Investigators: Polymer-free DrugCoated Coronary Stents in Patients at High Bleeding Risk. N Engl J Med 2015 Oct 14. [Epub ahead of print]. Doi: 10.1056/NEJMoa1503943. halb ist dies die wichtigste Behandlungsstudie des letzten Jahres, da sie die Therapie in nächster Zukunft verändern wird. Man wird nicht jahrelang auf den Nutzen warten müssen. Die Ergebnisse suggerieren, dass ARNI die First-Line-Medikation bei Herzinsuffizienz sein sollte, anstelle von ACEHemmern oder ARB allein.» Einschränkend erwähnte Linde, 3. Corrado D et al.: Cardiovascular pre-participation screening of young competitive athletes for prevention of sudden death: proposal for a common European protocol. Consensus Statement of the Study Group of Sport Cardiology of the Working Group of Cardiac Rehabilitation and Exercise Physiology and the Working Group of Myocardial and Pericardial Diseases of the European Society of Cardiology. Eur Heart J. 2005; 26 (5): 516–524. dass das Medikament nicht für alle Herzinsuffizienzpatienten geeignet ist. In der Studie waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stabil und zeigten eine ausreichende Nierenfunktion (GFR > 30 ml/kg/min). Auch ist das Angioödemrisiko nicht zu vernachlässigen, und die Blutdrucksenkung (im Mittel 3 mmHg) muss ebenfalls berücksichtigt werden.

4. Sheikh N et al.: Comparison of electrocardiographic criteria for the detection of cardiac abnormalities in elite black and white athletes. Circulation. 2014; 129 (16): 1637–1649. 5. McMurray JJ et al.: Angiotensin-neprilysin inhibition versus enalapril in heart failure. N Engl J Med. 2014; 371 (11): 993–1004. 6. Reichlin T et al.: One-hour rule-out and rule-in of acute myocardial infarction using high-sensitivity cardiac troponin T. Arch Intern Med.

Vorschlag Nummer 6: Raschere Diagnostik

2012; 172 (16): 1211–1218. 7. Rubini Gimenez M et al.: One-hour rule-in and rule-out of acute myo-

bei Verdacht auf Myokardinfarkt In der Notfallstation ist Brustschmerz mit etwa 10 Prozent ein häufiges Symptom. In 3 bis 23 Prozent ist die Ursache ein Herzinfarkt, wichtige Differenzialdiagnosen sind Lungenem-

cardial infarction using high-sensitivity cardiac troponin I. Am J Med. 2015; 128 (8): 861–870.e4. 8. Reichlin T et al.: Prospective validation of a 1-hour algorithm to ruleout and rule-in acute myocardial infarction using a high-sensitivity cardiac troponin T assay. CMAJ 2015; 187 (8): E243–252.

bolie und Aortendissektion. Eine frühe Diagnose ist für die Pa-

tienten entscheidend. Erfolgt die Diagnose verzögert, steigen Morbidität und Mortalität, erfolgt der Ausschluss der Diagnose zu spät, verbringen die Patienten (zu) lange Zeit mit

Quelle: Session «Voting for the most game changing innovation of the year», 51. Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC), 29. August 2015 in London.

Ängsten in der Notfallaufnahme, und die Kosten steigen. Dies erläuterte Maddalena Lettino, Humanitas-Forschungs-Hospi-

Und was ist Ihr Highlight?

tal in Mailand. Die Notfallärzte stützen sich auf drei Hauptwerkzeuge: Anamnese und körperliche Untersuchung, EKG sowie die Bestimmung hochsensitiver kardialer Troponine (hs-cTn; hochsensitives kardiales Troponin T = hs-cTnT, hochsensitives kardiales Troponin I = hs-cTnI). Während frühere cTn-Bestimmungen den Ausschluss eines

Um zu erfahren, welche dieser Innovation es Ihnen besonders angetan hat, laden wir Sie zu unserer Umfrage unter www.rosenfluh.ch/congressselection-2015-13 ein. Falls Sie wissen möchten, was die Mehrheit der Experten begeisterte, drehen Sie das Heft und lesen hier weiter.

Myokardinfarkts erst nach 6 Stunden erlaubten und bisherige

Guidelines den Zeitraum mit 3 Stunden ansetzten, kann dies

mit den neueren hs-cTn-Messungen – sowohl Algorithmen mit

hs-cTnT als auch mit hs-cTnI sind kürzlich validiert worden –

schon nach 1 Stunde erfolgen (6–8). Bei Verdacht auf Non-ST-

Nach dem Urteil des Publikums schaffte es eine therapeutische Innovation auf den ersten Platz, die das Schicksal vieler Herzkranker zuk ̈unftig verbessern wird. Sieger wurde die PARADIGM-HF-Studie, welche die Kombinationstherapie LCZ696 als First-Line-Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und verminderter Auswurffraktion etabliert hat.

Kardiologie • Dezember 2015

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