Wenn Schmerz ein Geschlecht hat
Schmerz ist einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch – und dennoch wird er bei Frauen und Männern bis heute unterschiedlich verstanden und behandelt. Frauen leiden häufiger an chronischen Schmerzen, ihre Beschwerden werden aber oft bagatellisiert oder fehlgedeutet. Migräne ist nur ein Beispiel: Sie betrifft drei Mal so viele Frauen wie Männer, wird aber nach wie vor unterschätzt und zu oft unzureichend behandelt.
Die Folgen sind gravierend: verspätete Diagnosen, unnötiges Leiden, eingeschränkte Lebensqualität. Und das, obwohl wir längst wissen, dass biologische und hormonelle Unterschiede genauso eine Rolle spielen wie gesellschaftliche Erwartungen an «weibliche Sensibilität» oder «männliche Stärke». Kurz gesagt: Schmerz ist nicht für alle gleich – und die Versorgung muss das endlich widerspiegeln.