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Die Zeitschrift für Dermatologie und Ästhetische Medizin hat folgende Schwerpunkte: Dermatologie, Dermatopharmazie, Dermatokosmetik, Allergologie und Venerologie. Ausserdem berichten wir von Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen. Erscheint 4 mal pro Jahr in einer Auflage von ca. 3500 Exemplaren.

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Metainformationen


Titel
Zu viele Haare sind unerwünscht
Untertitel
-
Lead
Hypertrichose, Hirsutismus, SAHA-Syndrom: Eine verstärkte und unerwünschte Behaarung bei Frauen ist nicht selten. Vor den Wechseljahren ist etwa jede zehnte Frau betroffen, danach sogar etwa jede fünfte. Die Ursachen können vielfältig sein und müssen durch Dermatologen, Gynäkologen oder Endokrinologen geklärt werden.
Datum
7. Mai 2010
Journal
Schweizer Zeitschrift für Dermatologie & Ästhetische Medizin [medicos] 02/2010
Autoren
Hans Wolff
Rubrik
Haare
Schlagworte
-
Artikel-ID
3139
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/3139
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Transkript


HAARE

Zu viele Haare sind unerwünscht
Von Hans Wolff

Hypertrichose, Hirsutismus, SAHA-Syndrom: Eine
verstärkte und unerwünschte Behaarung bei Frauen
ist nicht selten. Vor den Wechseljahren ist etwa jede
zehnte Frau betroffen, danach sogar etwa jede
fünfte. Die Ursachen können vielfältig sein und müs-
sen durch Dermatologen, Gynäkologen oder Endo-
krinologen geklärt werden.
Die drei Begriffe stehen für unterschiedliche Behaarungsmuster und -ursachen: ● Hypertrichose bezeichnet eine allgemeine, un-
typisch starke Behaarung meist ohne Bevorzugung androgenabhängiger Regionen. ● Als Hirsutismus wird die pathologisch vermehrte Körperbehaarung vom männlichen Muster bei der Frau bezeichnet. ● Bei der Androgenisierung handelt es sich um das Auftreten von Seborrhö, androgenetischer Alopezie, Hirsutismus und Akne, auch SAHA-Syndrom genannt.
Idiopathisch oder induziert?
Die klassische, aber sehr seltene Ursache für die Entwicklung eines Hirsutismus sind endokrinologische Störungen von Nebennierenrinde, Ovarien oder Zentralnervensystem, die zu erhöhten Androgenspiegeln führen (Tabelle 1). Die häufigste Ursache

für eine erhöhte Androgenproduktion bei der Frau ist das Polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS). Ein medikamentös induzierter Hirsutismus kann zum Beispiel durch Androgene, Anabolika, Antiepileptika, Kortikosteroide oder Minoxidil bedingt sein. Ein idiopathischer Hirsutismus wird diagnostiziert, wenn eine normale Ovarialfunktion mit normalen Serum-Androgenspiegeln vorliegt. Hier liegt meist eine genetisch bedingte, erhöhte Sensitivität des Haarfollikels auf normale Serum-Androgenspiegel vor. Diese erhöhte Empfindlichkeit führt besonders bei Südländerinnen zu unerwünschtem Haarwachstum. Histologisch liegt dem verstärkten Haarwuchs eine Umwandlung kleiner Vellushaarfollikel in grosse, kräftige Terminalhaarfollikel zugrunde.
Anamnese vor Diagnose
Zur Diagnostik bedarf es zunächst der Anamnese: ● Akuter oder chronischer Verlauf? ● Regelmässiger Monatszyklus? ● Medikamente? ● Bisherige Diagnostik und Therapie? Die klinische Beurteilung und Quantifizierung des Ausmasses der Gesichts- und Körperbehaarung erfolgt mithilfe eines modifizierten Scores (FerrimanGallwey-Score). Zur endokrinologischen Klärung sollten eine basale Temperaturkurve erstellt und eine Progesteronmessung vom 20. bis 24. Zyklustag durchgeführt werden, um einen anovulatorischen Zyklus auszuschliessen. Zudem ist eine Bestimmung von Testosteron und DHEA (Dehydroepiandrosteron) zur Abklärung ovarieller oder adrenaler Störungen sinnvoll.

23

medicos 2/2010

HAARE

sich zur Anwendung im Extremitäten-

Tabelle 1:
Ursachen verstärkter Körperbehaarung bei Frauen

oder Bikinibereich. Auch diese Enthaarung ist schmerzhaft, Follikulitiden sind häufig.

Ursache

Erklärung

Ein häufig in arabischen Ländern ge-

ethnisch bedingt

verstärkter Haarwuchs bei Südländerinnen nutztes klassisches mechanisches Ent-

Hyperandrogenämie

seltene Tumoren der Nebenniere

haarungsverfahren ist die Abrasion.

SAHA-Syndrom

Seborrhö, Akne, Hirsutismus, Alopezie

Hierbei kommen Abrasionshand-

Medikamentennebenwirkung Ciclosporin, Kortikosteroide

schuhe oder -steine zum Einsatz.

Durch rhythmisches und gegenläufi-

ges Überstreichen der Haut werden

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Stö- die Haare geknickt, bis sie abbrechen. Es ist ein müh-

rungen des Androgen-Metabolismus zu 82 Prozent sames und nur mässig effektives Verfahren, da nur

durch ein Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS) be- der Teil des Haarschaftes entfernt wird, der aus der

dingt waren. Einen wesentlich geringeren Anteil hat- Haut ragt.

ten andrenale Hyperplasien und 21-Hydroxylase- Mithilfe der Rasur lassen sich Haare ebenfalls auf

Mangel (2,2%), das HAIR-AN-Syndrom (3,1%) und mechanischem Wege temporär entfernen. Vorteil ist

selten androgenproduzierende Tumoren (0,2%). Ein die einfache und rasche Durchführbarkeit. Nachteile

idiopathischer Hirsutismus wurde nach sorgfältiger sind der nur kurz anhaltende Effekt und das stoppe-

Diagnostik nur in 4,7 Prozent gefunden.

lige Gefühl der nachwachsenden Haare. Besonders

Liegt eine endokrinologische Erkrankung vor, sollte im Bikinibereich, wo die Haare gekräuselt wachsen,

eine gezielte Behandlung in Kooperation mit einem kann es nach Rasur zu Follikulitiden kommen.

Gynäkologen oder Endokrinologen erfolgen. Hier-

bei kommen Antiandrogene (zum Beispiel Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat), GnRH (Gonado-

Chemische Methoden

tropin-Releasing-Hormon)-Analoga, periphere An- Chemisch lässt sich eine Hypertrichose durch Blei-

drogenblocker (zum Beispiel Flutamid, Finasterid) chung der Haare kosmetisch verbessern. Der Kon-

und Insulin-Sensitizer (zum Beispiel Rosiglitazon, trast von Haut zu Haar wird dadurch reduziert. Eine

Metformin) zum Einsatz.

chemische Depilation (Haarentfernung) lässt sich

Zur symptomatischen Behandlung der Hypertricho- unter anderem mit Thioglykolaten erreichen. Das

sen steht eine Reihe von Therapieverfahren zur Ver- Prinzip dieser Behandlung beruht auf der Hydrolyse

fügung. Diese lassen sich in mechanische, chemi- von Disulfidbrücken im Haarschaft. Der Haarschaft

sche, elektrische, topisch-medikamentöse, innerlich- wird durch Disulfidbrücken stabilisiert, die zwischen

medikamentöse Massnahmen und das Verfahren Cysteinmolekülen im Haarschaft aufgespannt sind.

der selektiven Photothermolyse einteilen (Tabelle 2). Der Haarschaft besteht zu 15 Prozent aus der Amino-

Mechanisch lassen sich Haare durch Wachsbehand- säure Cystein, die Epidermis nur zu etwa 2 Prozent.

lung und Zug oder durch Rasur entfernen.

Der Einfluss der Thioglykolate auf die Epidermis ist

somit gering. Nach einer Einwirkzeit von 5 bis 10 Mi-

Mechanische Methode

nuten werden die Haare mit einem Gummispatel von der Haut geschabt. Da der Ansatzpunkt der Auflö-

Bei der Wachsepilation wird zwischen Heiss-, Warm- sung des Haarschaftes in der Tiefe des Haarkanals un-

und Kaltwachsen unterschieden. Vorteil des Wach- terhalb der Keratinisierungszone des Haarschaftes

sens ist, dass die enthaarten Areale für mehrere Tage liegt, hält der Enthaarungseffekt für einige Tage an.

haarfrei sind und dass grössere Flächen auf einmal Nachwachsende Haare sind meist nicht so stoppelig

behandelt werden können. Nachteilig sind, vor al- wie nach einer Rasur. Nicht selten kommt es bei zu

lem bei Ungeübten, die Schmerzhaftigkeit der Me- langer Einwirkzeit allerdings zur Hautirritation. Auch

thode und mögliche Follikulitiden.

allergische Kontaktekzeme sind möglich. Zur Entfer-

medicos 2/2010

Durch Zug können einzelne Haare auch mittels Pin- nung sehr kräftiger Terminalhaare, zum Beispiel

zette entfernt werden. Dieses Verfahren ist allerdings Barthaare bei Männern, sind Thioglykolate aufgrund

schmerzhaft und zeitaufwendig, sodass es sich nur des langsamen Wirkungseintritts nicht geeignet.

für kleine Flächen wie Augenbrauen, Oberlippe und

Kinn eignet. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz technischer Geräte. Bei diesen Geräten bewegen sich

Hemmung der Ornithindecarboxylase

Rollen so gegeneinander, dass beim Überfahren der Ein medikamentöses Verfahren zur Behandlung der

24 Haut Haare ausgezogen werden. Die Methode eignet Gesichtshypertrichose bei Frauen (verstärkte Behaa-

HAARE

rung an Oberlippe, Wangen und Kinn) ist die Inhibition der Ornithindecarboxylase durch EflornithinCreme. Das Enzym Ornithindecarboxylase katalysiert die Reaktion von Ornithin zu Putrescin. Polyamine wie Putrescin, Spermidin und Spermin sind Bestandteile aller lebenden Zellen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Zellwachstum und Differenzierung, vor allem auch im Haarfollikel. In zwei grossen randomisierten, plazebokontrollierten Studien an insgesamt 596 Frauen mit Hypertrichose im Gesicht konnte gezeigt werden, dass Eflornithin-Creme (2-mal täglich äusserlich) das Haarwachstum hemmen kann. Durchschnittlich spricht rund ein Drittel der Frauen sehr gut auf die Creme an, ein Drittel mittelstark und ein Drittel kaum. In welche Gruppe die jeweilige Patientin gehört, kann in der Regel nach 2 bis 3 Monaten Anwendung entschieden werden. Nach Absetzen der Behandlung geht der Behandlungsnutzen innerhalb von 8 Wochen wieder verloren. Als Nebenwirkung geben etwa 5 Prozent der Frauen Brennen, Stechen und Kribbeln der Haut sowie akneartigen Hautausschlag an.
Elektrolyse und Thermolyse
Elektrolyse ist eine Gewebezerstörung durch Natriumhydroxid, das bei niedriger Stromstärke aus Kochsalz und Wasser im Haarfollikel entsteht. Die chemische Reaktion und die daraus folgende Gewebsdestruktion benötigt 30 bis 60 Sekunden und

ist somit relativ zeitintensiv. Die Behandlung erfolgt durch eine Kosmetikerin. Aufgrund des langen Stromflusses kann die Behandlung schmerzhaft sein. Bei der Thermolyse handelt es sich um kurzzeitige, hochfrequente Stromflüsse, also um eine meist unipolare Diathermie (elektrotherapeutische Methode, die die thermische Wirkung von hochfrequentem elektrischem Strom ausnutzt). Bei Verwendung einer manuellen Technik werden relativ geringe Intensitäten der oszillierenden Ströme verwendet. Die Einwirkzeit ist mit 3 bis 20 Sekunden relativ lang. Die Epilation mittels Elektrolyse und Thermolyse ist nur bei aktiv wachsenden Anagenhaaren effektiv; nur bei ihnen kann die Epilationsnadel so tief in den Haarkanal gesteckt werden, dass sowohl dermale Papille als auch Wulstregion chemisch oder thermisch zerstört werden. Damit bei der Behandlung nur wachsende Anagenhaare epiliert werden, empfiehlt sich 3 bis 5 Tage vor dem Epilationstermin eine Rasur. Alle nachwachsenden Haare befinden sich dann im Anagenstadium und sind somit einer Epilation zugänglich. Als Nebenwirkungen können Entzündungen und bei zu intensiver Therapie auch Narben auftreten.
Laser- und Lichttechnologien
In den letzten Jahren haben sich durch moderne Laser- und Lichttechnologien neue therapeutische Optionen eröffnet. Eine Möglichkeit ist die selektive

Tabelle 2:
Methoden der Haarentfernung

Behandlung

Dauer der Behandlung

Wachsepilation Zug Rasur Thioglykolate Eflornithin

grosse Flächen in kurzer Zeit Zeitraubend, nur einzelne Haare grosse Flächen in kurzer Zeit grosse Flächen in kurzer Zeit schnell, 2 x täglich

Elektrolyse, Thermolyse Photothermolyse

langwierig, Kosmetikerin 2–5 Sitzungen beim Hautarzt

Nachhaltigkeit der Therapie
Wochen

Effizienz (% beseitigte Haare) 100

Wochen

100

Stunden

100

Tage 100

Tage bis Wochen zum Teil dauerhaft zum Teil dauerhaft

30 bis 100
50 bis 100
30 bis 50, abhängig von der Anagenhaarquote

Nebenwirkungen

Kosten

Schmerz, Follikulitiden 10 bis 15 Euro pro Sitzung

Schmerz, Follikulitiden Anschaffung Epilationsgerät

Irritation

Anschaffung Rasierapparat

Irritation, Dermatitis

gering, < 5 Euro pro Monat Brennen, Follikulitiden zirka 25 Euro pro Monat Schmerz, Irritation, Hyperpigmentierung Schmerz, Verbrennung, Hyperpigmentierung, bis 10 Behandlungen nötig 25 bis 50 Euro pro Sitzung 60 bis 100 Euro für 5 Behandlungen medicos 2/2010 26 HAARE Photothermolyse. Auch Lasersysteme wie der Alexandrit- (755 nm), der gepulste Rubin- (694 nm), der gepulste Nd-YAG- (1064 nm) und der Diodenlaser (800/810 nm) können zur Epilation eingesetzt werden. Bei den Blitzlampen wird der vom Gerät abgegebene Lichtimpuls eines bestimmten Wellenlängenspektrums zwischen 590 und 1200 nm vom Melanin des Haarschaftes und Haarfollikels absorbiert. Energie wird in Form von Wärme frei. Ein erneuter Impuls wird so appliziert, dass er zwischen die Relaxationszeit für die Epidermis (8 bis 10 ms) und des Haarfollikels (20 bis 40 ms) fällt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Epidermis durch Konduktion wieder die gesamte Energie als Wärme abgeben kann und somit nicht geschädigt wird. Unterstützend wirkt eine Kühlung der Haut durch ein Gel-Eis-Gemisch oder spezielle StickstoffKühlgebläse. Im Haarfollikel wird die Wärme dagegen akkumuliert und der Follikel durch ProteinDenaturierung zerstört. Die Umgebung des Follikels wird kaum geschädigt. Die Relaxationszeit des Haarfollikels hängt von seiner Dicke ab. Das jeweils geeignete Wellenlängenspektrum hängt ab von der Haarfarbe und von der Tiefe der Haarfollikel. Diese variiert je nach Körperregion. Dauerhaft entfernt werden können nur Haare, die zum Zeitpunkt der Behandlung in der Anagenphase sind. Nur dann befindet sich das energieübertragende Melanin des Bulbus in direkter Nachbarschaft zur dermalen Papille, die durch die Behandlung zerstört werden muss. Der Anteil der Anagenhaare variiert je nach Körperregion. Am Kapillitium beträgt er etwa 85 Prozent, im Oberlippenbereich 65 Prozent und an den Augenbrauen nur etwa 10 Prozent. Der Patient muss daher auf die relativ geringen Ansprechraten pro Eingriff hingewiesen werden. Neben der dermalen Papille dürfte auch der Wulstregion des Haarfollikels eine entscheidende Rolle für die dauerhafte Zerstörung des Haarfollikels zukommen. Erst seit wenigen Jahren weiss man, dass in der Wulstregion Stammzellen des Haarfollikels lokalisiert sind. Die vielfältigen Studien zur Laser- und Lichtepilation sind aufgrund äusserst unterschiedlicher Geräte, Behandlungsparameter, Haarfarben, Behandlungsareale und Behandlungsintervalle nicht vergleichbar. Haarreduktionen unterschiedlichen Ausmasses sind mit allen genannten Geräten erzielbar. Auf einen Blick Hypertrichosen und Hirsutismus bedürfen einer genauen diagnostischen Klärung. Es steht eine Reihe wirksamer Therapien zur Verfügung, um Frauen von den lästigen Haaren zu befreien. Diese können sowohl medikamentöser als auch nichtmedikamen- töser Art sein. Oft ist eine symptomatische Behand- lung, zum Beispiel mit Wachs-Epilation oder Eflor- nithin-Creme, effizient und praktisch gut durch- führbar. Dauerhafte Haarentfernungen sind mittels Elektrolyse, Laser oder Blitzlampen möglich. ● Anschrift des Verfassers: Professor Dr. Hans Wolff Ludwig-Maximilians-Universität Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie Frauenlobstrasse 9–11 D-80337 München E-Mail: hans.wolff@med.uni-muenchen.de Literatur beim Verfasser erhältlich. Interessenkonflikte: keine deklariert Diese Arbeit erschien zuerst in «Pharmazeutische Zeitung» 22/2009. Die Übernahme erfolgte mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autor. medicos 2/2010 27


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