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Die Zeitschrift für Dermatologie und Ästhetische Medizin hat folgende Schwerpunkte: Dermatologie, Dermatopharmazie, Dermatokosmetik, Allergologie und Venerologie. Ausserdem berichten wir von Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen. Erscheint 4 mal pro Jahr in einer Auflage von ca. 3500 Exemplaren.

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Metainformationen


Titel
Fotoprotektion
Untertitel
-
Lead
Die Zahl der Hautkrebsfälle nimmt immer noch zu. Deshalb ist der Sonnenschutz ein wichtiges Thema, zumal die Schutzwirkung der Ozonschicht reduziert ist sowie gebräunte Haut und vermehrte Freizeit- und Sportaktivitäten im Freien «in» sind. Die Vermeidung von Sonnenexposition speziell über die Mittagszeit und richtige Bekleidung sind wesentliche Aspekte zum Schutz der Haut vor schädlichen Einwirkungen der UV-Strahlen. Zusätzlich können adäquate Son- nenschutzprodukte eingesetzt werden, um besonders die unbekleideten Hautpartien zu schützen.
Datum
8. Januar 2008
Journal
Schweizer Zeitschrift für Dermatologie & Ästhetische Medizin [medicos] 01/2008
Autoren
Gisela Stauber
Rubrik
WEITERBILDUNG
Schlagworte
Fotoprotektion
Artikel-ID
18395
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/18395
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HAUT UND SONNE

Fotoprotektion

Die Zahl der Hautkrebsfälle nimmt immer noch zu. Deshalb ist der Sonnenschutz ein wichtiges Thema, zumal die Schutzwirkung der Ozonschicht reduziert

zwischen 12 und 15 Uhr die Erde. Die Intensitätszunahme durch Streustrahlung am Wasser, im Schnee oder am Strand sowie in den Bergen, welche pro 300 m Höhenzunahme zirka 4 Prozent beträgt, darf nicht vernachlässigt werden (1–4).

ist sowie gebräunte Haut und vermehrte Freizeit- und Auswirkungen von UV-Licht auf die Haut

Sportaktivitäten im Freien «in» sind. Die Vermeidung Sonnenlicht kann direkt oder indirekt verschiedene

von Sonnenexposition speziell über die Mittagszeit

Hauterkrankungen auslösen. Das Spektrum der Erkrankungen reicht von akuten Reaktionen wie

und richtige Bekleidung sind wesentliche Aspekte

Sonnenbrand über allergische und toxische Fotodermatosen bis zu chronischen Sonnenschäden.

zum Schutz der Haut vor schädlichen Einwirkungen

Ein akutes Erythem (Sonnenbrand) wird durch UV-B-Strahlung ausgelöst (Tabelle 1). Frühzeitige

der UV-Strahlen. Zusätzlich können adäquate Son-

lichtbedingte Hautalterung der Epidermis und Dermis (Elastose), welche die Haut vorzeitig alt und

nenschutzprodukte eingesetzt werden, um beson-

faltig erscheinen lässt, wird hingegen auf übermässige UV-A-Strahlung zurückgeführt. Neuere

ders die unbekleideten Hautpartien zu schützen.

Studien zur Entstehung von Hautkrebs machen sowohl UV-B- als auch UV-A-Licht dafür verant-

wortlich. Dabei ist UV-B-Strahlung stärker mutagen

und kanzerogen als UV-A-Licht, weil Erstere direkt

Trotz der Risiken gilt gebräunte Haut in der west- von den Basen der DNA absorbiert wird und so

lichen Welt heute immer noch als attraktiv. Sonnen- zu DNA-Schäden führt. Bereits etwa 60 Prozent

bräunungsinstitute liegen im Trend. Immer noch der Sonnenbranddosis von UV-B-Licht führt zu

schützen sich Bevölkerungsgruppen während Ferien einer Überbelastung der DNA-Reparaturmecha-

am Strand oder bei Outdoor-Freizeitaktivitäten un- nismen. Die schädigende Wirkung von UV-A-Licht

genügend und unterschätzen die Wirkung der UV- geschieht indirekt durch die Bildung freier Radikale.

Strahlung. Diese ist nicht nur aufgrund der dünnen UV-induziert sind sowohl Präkanzerosen als auch

medicos 1/2008

Ozonschicht generell gegenüber früher deutlich Plattenepithelkarzinome, deren Auftreten mit der

erhöht, sondern variiert je nach Tageszeit, Breiten- kumulativen UV-Gesamtmenge korreliert, welcher

grad, Meereshöhe und Witterung. Die tägliche die Haut insgesamt ausgesetzt war. Beim malignen

maximale UV-Strahlen-Belastung, ausgedrückt in Melanom treten je nach Subtypen andere DNA-

Einheiten der Standarderythemdosis, beträgt in Schäden auf. Die häufigsten malignen Melanome

tropischen Gegenden 70, in Südeuropa 60 und korrelieren mit gelegentlichen Sonnenschäden, ins-

in Grossbritannien 45. In unseren Breitengraden besondere mit der Zahl der in der Kindheit erlitte12 erreicht etwa die Hälfte der täglichen UV-Strahlung nen schweren Sonnenbrände (1–3).

HAUT UND SONNE

notwenig. Dies gilt auch für Patien-

Tabelle 1:
UV-Strahlung und ihre Wirkung auf die Haut (1)

UV-C (190–280 nm) wird durch Ozonschicht gefiltert

UV-B (280–320 nm)

Erythem (Maximum nach 8–24h) Fotokarzinogenese

Ödem

Immunsuppression

Pigmentierung

Fotoalterung

verzögerte Bräunung

ten mit Fotodermatosen wie beispielsweise Fotoallergien. Zusätzlich können sich gewisse Hauterkrankungen in akuter Phase unter Sonneneinwirkung deutlich verschlechtern. Dazu gehören unter anderem die Rosazea sowie Lupus erythematodes, Lichen ruber und Herpes simplex (1, 2).

Bildung Lichtschwiele (Hornschichtverdickung) Synthese von Vitamin D
UV-A (320–400 nm) sofortige Pigmentierung

Fotoalterung Immunsuppression Fotokarzinogenese

Kleinkinder vor dem direkten Sonnenlicht schützen Eine besonders UV-empfindliche Haut haben Säuglinge und Kleinkinder. Diese sollten nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden, da

die Hautbarrierefunktion bis zum

zweiten Lebensjahr noch nicht aus-

Als Folge der übertriebenen Sonnenexposition sind gereift ist. Ein besonders wichtiger Grund, die Kin-

in den letzten Jahrzehnten Inzidenz- und Todesraten der gut vor UV-Strahlung zu schützen, ist die Tatsa-

des malignen Melanoms in den westlichen Industrie- che, dass die Zahl der Sonnenbrände in der Kindheit

ländern stark gestiegen. So haben Kinder heute ein ein wichtiger Melanomrisikofaktor ist.

zwanzigmal höheres Hautkrebsrisiko als ihre Gross-

eltern. Mit 20 Jahren haben viele Menschen heute bereits 80 Prozent der UV-Lebensdosis aufgenommen. Dabei geht kein Sonnenbrand in der Haut vergessen. Die Haut muss sowohl vor übermässigem künstlichem UV-Licht in Solarien als auch vor Sonnenlicht geschützt werden. Im Folgenden wird der richtige Umgang mit der Sonne, die geeignete Bekleidung und die Anwendung von Sonnenschutzprodukten diskutiert (Tabelle 2). Dabei ist zu berücksichtigen, dass mässige UV-Strahlung zur Bildung von Vitamin D notwendig ist.

Solarien erhöhen das Hautkrebsrisiko Es ist bekannt, dass die UV-A-Strahlung nicht nur die Haut vorzeitig altern, sondern auch das Hautkrebsrisiko steigen lässt. In Solarien wird zumeist UV-A-Strahlung eingesetzt. Es sind nur wenige epidemiologische Daten vorhanden, die eine Korrelation zwischen regelmässiger Benützung von Bräunungsgeräten oder Solarien und einem erhöhten Risiko zur Entwicklung von Hautkrebs zeigen konnten. In einer Studie der Dartmouth Medical School,

Besondere Gefährdung durch UV-Strahlung Menschen mit einem hellen Hauttyp (Typ I und II) sind für Hautkrebs besonders gefährdet. Je weniger

Tabelle 2:
Die wichtigsten Sonnenschutztipps (3, 5)
● Sonnenbrand vermeiden ● Meidung von UV-Strahlung aus künstlichen Quellen (Solarien)

die Haut dem Sonnenlicht angepasst ist, desto grösser ist die Gefahr eines schweren Sonnenbrands. Hauttyp, positive Familienanamnese, häufiger Sonnenbrand in der Kindheit oder mehr als 50 Pigmentmale sind besondere Risikofaktoren, im Laufe des Lebens ein malignes Melanom zu entwickeln. Epidemiologische Studien zeigen, dass die Zahl der gewöhnlichen und atypischen Nävi Risikofaktoren für die Melanomentwicklung darstellen. Ebenso gehören immunsupprimierte Personen zur Risikogruppe. Unter immunsuppressiven Behandlungen (Chemotherapie usw.), aber auch unter fototoxischen Medikamenten wie beispielsweise Tetrazyklinen ist ein guter Sonnenschutz

● zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten bleiben, speziell in den ● Sommermonaten ● bei Sonnenexposition Hut mit breiter Krempe, UV-absorbierende ● Sonnenbrille und geeignete, lichtdichte Kleidung tragen ● an unbedeckten Körperstellen Sonnenschutzmittel mit hohem ● Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 15), der auch im UV-A-Bereich ● wirksam ist, verwenden ● Auftragen von Lichtschutzpräparaten 30 Minuten vor der ● Sonnenexposition ● Verwendung von wasserfesten Lichtschutzmitteln beim Baden ● Aufenthalt an der Sonne zeitlich dem Hauttyp anpassen ● Kleinkinder bis zu 1 Jahr nie der direkten Sonne aussetzen

HAUT UND SONNE

New Hampshire, mit 603 Basalzellkarzinom- und aus eng gewobenen Fasern mit undurchlässigen

293 Plattenepithelkarzinompatienten und 540 Kon- Pigmenten entwickelt worden. Auch können Tex-

trollpersonen (Margaret R. Karagas) konnte sowohl tilien von Grund auf oder repetitiv beim Waschen

bei Männern wie auch Frauen ein erhöhtes Risiko mit UV-Absorbern ausgerüstet werden.

für die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinomes Neben der Imprägnierung solcher Stoffe mit Licht-

um den Faktor 2,5 und für ein Basalzellkarzinom filtern bietet sich für die Praxis auch die Kombi-

um den Faktor 1,5 nachgewiesen werden. Diese nation von Textilien mit Sonnenschutzmitteln an:

Resultate waren unabhängig vom Sonnenexposi- Bei kombinierter Anwendung von Sonnenschutz-

tionsverhalten (Sonnenbaden, Sonnenbrand) der mitteln und Textilien ergibt sich der Schutzfaktor

Patienten. Diese Daten legen nahe, dass die Haut- aus der Multiplikation der einzelnen Faktoren (8).

bräunung in Solarien zur Erhöhung der Inzidenz

von Hauttumoren beitragen kann und somit von Schutzwirkung von Glas

einer Benutzung solcher Installationen abgeraten Oft wird vergessen, dass gewöhnliches Fenster- oder

werden muss (6).

Autoglas nur UV-B-Strahlung absorbiert, UV-A-

Strahlung jedoch nicht (2). Personen, die viel mit

Schutzmassnahmen gegen übermässige UV-Exposition

dem Auto unterwegs sind, haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko, und zwar auf jener Körperhälfte, die während der Fahrt von der Sonne beschienen wird.

Textiler Sonnenschutz

Sie sollten auf speziell ausgerüstete Gläser nicht nur

Ein wichtiger Aspekt in der Hautkrebsbekämpfung bei der Windschutzscheibe, sondern auch bei Sei-

ist der Schutz der Haut mittels geeigneter Textilien. ten- und Heckfenstern achten. Ganz wichtig ist der

Patienten sollten über die nicht ausreichende Sonnen- Schutz der Augen vor UV-Strahlung. Nur eine gut

schutzwirkung von üblichen Sommer- und Strand- sitzende Brille mit genügend grossen Qualitäts-

textilien besser aufgeklärt werden (7) (Tabelle 3).

sonnenschutzgläsern mit zertifiziertem UV-Filter

Zur Evaluation und Klassifizierung von Sonnen- (100% UV, 400 nm) bietet wirklich genügend Schutz

schutzbekleidung bezüglich Lichtschutzwirkung be- vor Schädigung der Hornhaut.

stehen verschiedene internationale Normen. Ein

Drittel der üblichen Sommerkleider schützt, mit Sonnenschutzprodukte

einem UV-Schutzfaktor kleiner als 15, ungenügend Sonnenschutzmittel stehen nicht an erster Stelle zur

(4). Während viele Textilien wie beispielsweise Vorbeugung von Hautkrebs. Sie sollten nur als

Jeansstoff einen nahezu vollständigen Lichtschutz zusätzliches Mittel vor allem an unbedeckten Haut-

garantieren, ist dieser bei Perlonstrümpfen und stellen eingesetzt werden. Denn Lichtschutzpräpa-

auch bei Sommer- beziehungsweise Strandtextilien rate, insbesondere solche mit hohen Lichtschutzfak-

nur minimal bis allenfalls mässig. Entscheidend toren, sollten nicht dazu verleiten, sich inadäquat

dabei ist neben der Art der Textilfaser und deren der Sonne auszusetzen und das Risiko für Sonnen-

Gewebedichte auch die Farbe. Ebenso muss den brand oder Hautkrebsentwicklung zu erhöhen. Der

Veränderungen der Eigenschaften der Textilien Grund, weshalb immer wieder Personen über Son-

Rechnung getragen werden, denen sie im nassen nenbrand trotz hohem Lichtschutzfaktor klagen,

Zustand, beim Dehnen oder nach mehrmaligem liegt in der falschen Anwendung der Produkte.

Waschen unterliegen. Unter Berücksichtigung die- Die international festgelegte Applikationsdicke von

ser Faktoren sind spezielle UV-Schutzbekleidungen Sonnenschutzmitteln, auf welcher der Lichtschutz-

faktor basiert, beträgt 2 mg pro cm2 Haut (etwa

30 ml für die Körperoberfläche). Gemäss einer bri-

Tabelle 3:

tischen Studie liegt sie aber bei den Konsumenten

Den folgenden Kleidungsstücken kann wie folgt

im Durchschnitt viel tiefer, nämlich bei 0,5 bis 1,3 mg.

ein UV-B-Schutzfaktor zugeordnet werden (2)

Somit beträgt der reale Schutzeffekt bei effektiven

medicos 1/2008

Faktor 2: Damenstrümpfe Faktor 5: Seide, Baumwolle trocken Faktor 11: Polyamid, Elastomer Faktor 26: Polyester mit Titanoxid mattiert Faktor 45: Wolle trocken Faktor 50: Mikrofasern aus Polyamid, Elastomer Faktor > 100: Jeans, Leder, Filz

Anwendungsdicken nur 25 bis 50 Prozent des auf dem Produkt ausgewiesenen Schutzfaktors. Ausgehend von einer Erythemschwellendosis von 2 bis 3 für Hauttyp II und III müsste ein Lichtschutzfaktor von 15 ausreichen. Dies gilt aber nur bei einer gleichmässigen und korrekten Anwendung eines geeigneten Produkts. Ein weiteres Problem ist der Wissensstand bezüglich Zeitpunkt des Auftragens

14 der Produkte: Schutzmittel sollten mindestens eine

HAUT UND SONNE

halbe Stunde vor Beginn der Sonnenexposition beispielsweise von Betacarotin ist aber sehr gering

aufgetragen werden. Besser ist auch, nach Ablauf und entspricht einem Lichtschutzfaktor von nur 2 (2).

der durch den Lichtschutzfaktor vorgegebenen

Schutzdauer Schatten aufzusuchen und nicht wieder nachzucremen. Denn im Vordergrund sollte

Fotoprotektion und Vitamin-D-Mangel

im Umgang mit der Sonne das primär richtige Ver- Im Moment verunsichern Pressemitteilungen die

halten stehen (4).

Bevölkerung, in welchen vor Vitamin-D-Mangel bei

Richtig angewandt, können Lichtschutzprodukte in vermehrtem Sonnenschutz gewarnt wird und sogar

Kombination mit weiteren Massnahmen Sonnen- Sonnenbaden zur Vitamin-D-Bildung propagiert

brand durchaus verhindern und der Hautalterung wird. Dies untergräbt die Hautkrebspräventions-

und Bildung von lichtabhängigen Tumoren vorbeu- bemühungen der Krebsliga.

gen. Es konnte gezeigt werden, dass die Zahl prä- Vitamin D hat sehr vielfältige und wichtige physiolo-

kanzeröser Hauterkrankungen (aktinische Keratosen) gische Aufgaben zu erfüllen wie Entzündungshem-

mit richtig angewandten Breitband-Sonnenschutz- mung, Knochenaufbau oder Infektionsbekämpfung.

produkten, die sowohl vor UV-B- als auch UV-A- UV-B-Strahlen regen die Bildung von Vitamin-D im

Strahlung schützen, reduziert werden kann.

Körper an. Ein weiterer Teil des Vitamin-D-Bedarfs

Lichtschutzprodukte wirken über physikalische und/ wird über die Nahrung aufgenommen. Für die Her-

oder chemische Sonnenschutzfilter. Um eine optimale stellung von Vitamin D im Körper ist nur eine sehr

Fotoprotektion zu gewährleisten, enthalten moderne niedrige UV-B-Strahlungsdosis notwenig. Es reicht

Breitband-Lichtschutzmittel UV-A-, UV-B-Filter und vollkommen aus, sich bei sonnigem Wetter täglich

zusätzlich mineralische Mikropigmente (9). Physika- ein paar Minuten oder bei bedecktem Himmel

lische Sonnenschutzfilter bestehen aus anorganischen 15 Minuten im Freien aufzuhalten. Besteht das Ri-

Mikropigmenten (Titanoxid und Zinkoxid), welche siko eines Vitamin-D-Mangels wie zum Beispiel bei

UV-Strahlen absorbieren und reflektieren. Sie weisen älteren Personen in Pflegeheimen, dann sollte der

ein breites Wirkspektrum auf und rufen keine Un- Arzt den Vitamin-D-Haushalt und den Knochenstoff-

verträglichkeitsreaktionen hervor, was für die emp- wechsel überprüfen und mit dem Patienten Licht-

findliche Kinderhaut ideal ist. Der Nachteil ist die schutz und Vitamin-D-Substitution besprechen. ●

Weissfärbung der Haut durch die Pigmente, was kosmetisch als störend empfunden werden kann. Che-

Gisela Stauber

mische UV-Filter absorbieren hingegen meist in einem schmalen Wellenlängenbereich und werden

Interessenkonflikte: keine

deshalb oft in Kombination eingesetzt. Sie können,

wenn sie nicht genügend fotostabil sind, an Wirksamkeit verlieren oder fototoxische oder allergische Reaktionen auslösen. Neuere Filter wie Mexoryl SX, Mexoryl XL und Tinosorb verfügen aber über eine gute Fotostabilität (10). Einem weiteren Punkt sollte bei der Wahl des Sonnenschutzmittels Rechnung getragen werden. Einige der organischen Filter sind (umwelt)belastend aufgrund ihrer östrogenen Wirkung (z.B. Butylmethoxydibenzoylmethan, 4-Methyl-

Literatur:
1. Lautenschlager S., Wulf H.C., Pittelkow M.R.: Photoprotection, Lancet 2007; 370: 528–537.
2. Raab W.: Sonnenschutz – warum, wie stark und womit? Ästhetische Dermatologie, 2007; 4: 16–22.
3. Elsner P., Hölzle E., Diepgen T., Grether-Beck S., Hönigsmann H., Krutmann J., Scharffetter-Kochanek K., Schwarz T., Luger T.: Leitlinie: Täglicher Lichtschutz in der Prävention chronischer UV-Schäden der Haut, Qualitätssicherungskommission der DDG. Erarbeitet im Rahmen einer Konsensuskonferenz am 20.1.2005.
4. Diffey B.: Has the sun protection factor had ist day? British Medical Journal 2000; 320: 176–177.
5. Sonnenschutztipps der Schweiz. Krebsliga (www. swisscancer.ch, www.melanoma.ch)

bezyliden-Campher, Benzophenon-3, Homosalat, Octyl- Dimethyl-PABA und Octyl-Methoxycinnamat) (11). Moderne Filter wie Tinosorb hingegen weisen

6. Karagas M.R., Stannard V.A., Mott L.A., Slattery M.J., Spencer S.K.: Departments of Community and Family Medicine and Medicine and the Norris Cotton Cancer Center, Dartmouth Medical School, Lebanon, NH.: Use of tanning devices and risk of basal cell and squamous cell skin cancers. J Natl Cancer Inst 2002 Feb 6; 94(3): 224–226.

keine östrogene Wirkung auf. Bei Kindern und bei Personen mit empfindlicher Haut sind fotostabile, wasserfeste Produkte ohne Parfümierung, welche physikalische Filter enthalten, zu empfehlen.

7. Hoffmann K.: Role of clothes in sun protection, Ciba satellite Symposium at the 8th World congress on cancers of the skin, july 18.–21. 2001, Zürich.
8. Tronnier H.: Zur Kombination von kosmetischem und textilem Sonnenschutz, Vortrag anlässlich der 7. Münchner Fortbildung für Dermatologie und Kosmetik vom 30.11.2001 bis 1.12.2001, München.
9. Bielfeldt S., Hansen P., Bad Vilbel, Medve-Koenigs K., Wigger-Alberti W.: Dermokosmetischer Sonnenschutz, Leitlinie der Fachgruppe Dermokosmetik der GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. als Konsensuspapier in der Fassung vom 23.11.2007.

medicos 1/2008

Oraler Sonnenschutz?

10. Schauder S.: Sonnenschutzmittel – Sinn und Unsinn, Kosmetische Medizin 2002; 3: 124–133.

Die zellschädigende Wirkung von freien Radikalen

11. Schlumpf M., Jarry H., Wuttke W., Ma R., Lichtensteiger W.: Estrogenic activity and

kann durch Antioxidanzien vermindert werden. Zu

estrogen receptor beta binding of the UV filter 3-benzylidene camphor. Comparison

with 4-methylbenzylidene camphor, Toxicology, 2004; 199(2–3): 109–120.

diesen gehören unter anderem Tocopherol, Ascor-

12. Diffey B.: Do we need a revised public health policy on sun exposure? Br J Dermatol,

16

binsäure oder Lycopen. Die fotoprotektive Wirkung

2006 Jun; 154(6): 1046–1051.


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